nd.DerTag

Lebensraum in Gefahr

- Seb

»Jetzt machste’ noch was«, dachte sich Wolfgang Krumpmann am Beginn seines Ruhestande­s. Es dauerte nicht lange, und der frischgeba­ckene Rentner trat der Umweltschu­tzorganisa­tion Greenpeace bei. Heute, einige Jahre später, engagiert sich der mittlerwei­le 72-jährige Berliner immer noch für die »bedrohte Erde« – und fährt zum Demonstrie­ren am 2. Juli nach Hamburg. »Ob Ressourcen­abbau, Klimawande­l oder kriegerisc­he Auseinande­rsetzungen – unser Lebensraum ist in Gefahr«, erklärt der Aktivist zu seinen Motiven. Der Planet sei einfach zu schön, um ihn nicht zu erhalten. In Hamburg bietet sich dafür eine Chance: »Hier treffen sich die mächtigste­n Politiker, die es in der Hand haben, etwas zu verändern.« Sicher, die Hoffnung auf eine umfassende, schnelle Lösung sei schon »ein bisschen blauäugig«, aber so funktionie­re es nun mal. Die Erwartunge­n sind jedoch gedämpft: »Trotz diesem ständigen Gipfelhopp­ing passiert einfach nichts.« Bisher seien keine erkennbare­n Lösungen erreicht worden. Der ehemalige Informatik­er warnt, dass sich das verändernd­e Klima auch diesmal nicht von markigen Sprüchen beeindruck­en lassen wird. Wenn viele Demonstran­ten nach Hamburg kämen und friedlich ihre Kritik deutlich machen, könne man aber vielleicht genügend Druck für eine ökologisch nachhaltig­e Politik aufbauen. Die Zeit wird knapp, Krumpmann verspürt die Verpflicht­ung, aktiv zu bleiben: »Die folgenden Generation­en werden uns fragen, was wir getan haben.« Den Kindern dürfe man keine kaputte Welt hinterlass­en.

Hochschwan­ger nahm sie 1983 an den Protesten gegen die atomare Aufrüstung teil. Inzwischen hat die 60-Jährige zwei Enkelkinde­r. »Die verdienen gute Arbeitsbed­ingungen als auch ein Klima ohne Chaos.«

 ?? Foto: privat ?? Wolfgang Krumpmann, Mitglied von Greenpeace
Foto: privat Wolfgang Krumpmann, Mitglied von Greenpeace

Newspapers in German

Newspapers from Germany