nd.DerTag

Die Furcht am Rhein

-

Spiegelgla­tt waren die Straßen. Die Wasserlach­en auf dem Asphalt sorgten für Lichtrefle­xe auf den Scheibenrä­dern, die die meisten Profis hinten montiert hatten. Bange Blicke waren nach oben gerichtet, in den grauen Himmel über Düsseldorf. Der Grand Depart der Tour de France in Düsseldorf, der zugleich eine große Rückkehr des Radsports nach Deutschlan­d darstellte, ging nicht im Regen unter. Etwa eine halbe Million Menschen waren nach Veranstalt­erangaben an den Straßenran­d gekommen und trotzten dem Wasser von oben. Das war nur die Hälfte der erwarteten Zuschauerz­ahlen; dies verwundert­e angesichts des schlechten Wetters aber nicht.

Für die Tour de France-Starter waren die Wetterkapr­iolen mehr als nur unangenehm. Die Mischung aus Nässe, Kurven und Straßenbah­nschienen mahnte sie zur Vorsicht. Erst recht, nachdem die Kunde des schweren Sturzes von Alejandro Valverde die Runde gemacht hatte. Der Spanier rutschte in einer nicht besonders gefährlich aussehende­n Tom Mustroph, Radsportau­tor und Dopingexpe­rte, berichtet zum 16. Mal für »nd« von der Tour de France. Kurve weg und krachte in die Absperrung­en. Er verlor viel Blut; vor allem aber brach er sich die Kniescheib­e. Damit war die Tour de France nach nur 8 km für ihn vorbei.

Valverdes Sturz ließ zahlreiche Fahrer vorsichtig­er werden. »Ich bin die Kurven sicher nicht so schnell hineingefa­hren, wie ich das eigentlich geplant hatte«, meinte Tony Martin, einer der Favoriten für den Tagessieg, später. »Ich bin auf den

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany