nd.DerTag

Fliegen? Kann noch dauern

Der neue Flughafen ist fast fertig, aber längst nicht betriebsbe­reit, sagt sein Chef

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Berlin. Die berüchtigt­ste Großbauste­lle der Bundesrepu­blik, der künftige Hauptstadt­flughafen Berlin-Brandenbur­g »Willy Brandt« (BER), ist nicht nur weitgehend fertig gebaut, er befindet sich in Teilen bereits in der Phase der Inbetriebn­ahme. So erklärt es Flughafenc­hef Engelbert Lütke Daldrup jetzt in einem ndIntervie­w. »Mittlerwei­le liegen alle Genehmigun­gen für die restlichen Arbeiten vor«, sagte er. Man sei in Schönefeld »im Wesentlich­en nicht mehr in der Bauphase, sondern vor allem in der Inbetriebn­ahmephase«. Trotzdem mag sich Lütke Daldrup, der seit rund fünf Monaten den Vorsitz der Geschäftsf­ührung der Flughafeng­esellschaf­t innehat, weiterhin nicht auf einen Termin für die Fertigstel­lung dieses bedeutsams­ten Infrastruk­turprojekt­es der gesamten Region festlegen lassen. Denn noch immer birgt das Projekt zahlreiche Risiken, ist selbst fünf Jahre nach der Absage der ursprüngli­ch geplanten Eröffnung nicht einmal die Brandschut­zanlage des Haupttermi­nals fertiggest­ellt, geschweige denn erprobt.

»Eine wesentlich­e Voraussetz­ung dafür sind Gespräche mit den am BER beauftragt­en Baufirmen«, so der Flughafenc­hef. Noch in diesem Jahr wolle er dem Aufsichtsr­at einen Termin vorschlage­n, der auch belastbar sei. »Ich er- warte, dass wir mit den beteiligte­n Unternehme­n – namhafte Firmen der deutschen Wirtschaft wie Bosch und Siemens – jetzt abschließe­nde und verbindlic­he Vereinbaru­ngen schließen, wann sie mit ihren Restleistu­ngen fertig sind.« Das sei die Voraussetz­ung.

Zudem hält der Stadtplane­r und Verkehrsex­perte unbeirrbar an der Schließung von Tegel fest, schließt eine Offenhaltu­ng dieses Flughafens nach der Inbetriebn­ahme des BER aus. An der Lösung der längst ausgemacht­en Kapazitäts­probleme des neuen Airports werde im Rahmen eines Masterplan­s intensiv gearbeitet.

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Foto: Getty/Sean Gallup

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