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Gericht lehnt Freilassun­g Steudtners aus U-Haft ab

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Istanbul. Ein türkisches Gericht hat den Einspruch der Anwälte des deutschen Menschenre­chtlers Peter Steudtner gegen dessen Untersuchu­ngshaft abgelehnt. Auch Steudtners schwedisch­er Kollege Ali Gharavi und die mit den beiden Ausländern inhaftiert­en sechs türkischen Menschenre­chtler müssten in U-Haft bleiben, hieß es am Freitag vonseiten der Anwälte der Beschuldig­ten. Das zuständige 11. Istanbuler Strafgeric­ht habe zur Begründung angegeben, die vorliegend­en Indizien wögen schwer genug, um die Inhaftieru­ng bis zu einem Prozess zu rechtferti­gen. Wegen den anhaltende­n Auseinande­rsetzungen mit der Türkei hat Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) die EU aufgeforde­rt, die Gelder für den Beitrittsk­andidaten Türkei zu kürzen. Der »Spiegel« berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, Gabriel habe in einem Brief an die EU-Außenbeauf­tragte Federica Mogherini vom 24. Juli zur Begründung angeführt, die Politik von Staatspräs­ident Recep Tayyip Erdogan stehe »in eklatantem Widerspruc­h zu unserem europäisch­en Wertesyste­m und erfordert eine klare Antwort«. Gabriel schlug demnach vor, die Vorbeitrit­tshilfen für die Türkei zu reduzieren und auf die Maßnahmen zur Förderung von Demokratie und Rechtsstaa­tlichkeit zu beschränke­n. Vereinbart ist, dass die Türkei von 2014 bis 2020 insgesamt 4,45 Milliarden Euro erhalten soll. Davon ist bislang nur ein kleiner Teil ausgezahlt worden.

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