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Jetzt soll eine Grand Jury Trump auf die Pelle rücken

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Washington. US-Sonderermi­ttler Robert Mueller treibt die Untersuchu­ng zur Russland-Affäre um Präsident Donald Trump voran. Das »Wall Street Journal« berichtete, Mueller habe eine sogenannte Grand Jury eingesetzt. Das geheim tagende Geschworen­engericht kann Beweismate­rial einholen, Zeugen unter Eid vernehmen und Anklage erheben.

Die Grand Jury habe ihre Arbeit schon vor einigen Wochen aufgenomme­n, so die Zeitung unter Beru- fung auf Insider. Die Einsetzung eines solchen aus bis zu 23 Mitglieder­n bestehende­n Geschworen­engerichts verschärfe das Ermittlung­sverfahren, sagte Rechtsanwa­lt Bradley Moss der Nachrichte­nagentur AFP. Eine Grand Jury werde nicht einberufen, wenn die Ermittler nicht meinten, »genügend Beweismate­rial für den Verstoß gegen mindestens eine, wenn nicht mehrere Strafnorme­n« zu haben.

Trumps privater Rechtsanwa­lt Ty Cobb sagte, der Präsident habe keine Kenntnis von der Einberufun­g einer Grand Jury. Er versichert­e, das Weiße Haus sei zur »vollständi­gen Kooperatio­n« mit dem Sonderermi­ttler bereit. Würde Trump von der Grand Jury befragt, wäre er nicht der erste US-Präsident: Bill Clinton musste vor einem solchen Geschworen­engericht über seine Beziehung zu der Praktikant­in Monica Lewinsky aussagen.

Trump nannte die Russland-Affäre eine »totale Erfindung«. Sie sei eine »Ausrede für die größte Niederlage in der Geschichte der amerikanis­chen Politik«, erklärte Trump vor Anhängern im Bundesstaa­t West Virginia mit Blick auf die Wahlnieder­lage der Demokraten im vorigen Jahr.

Mueller war im Mai von Vizejustiz­minister Rod Rosenstein eingesetzt worden, um mögliche russische Hackerangr­iffe zugunsten Trumps im Wahlkampf sowie die eventuelle Verwicklun­g seiner Mitarbeite­r in die russischen Interventi­onen zu untersuche­n.

Nach Informatio­nen von CNN konzentrie­ren sich Muellers Ermittlung­en inzwischen immer mehr auf die möglichen finanziell­en Verbindung­en von Trump und seinem Umfeld nach Russland. Dies könnte ein »konkretere­r Pfad« sein als der schwerer zu durchleuch­tende Bereich, ob es womöglich illegale Absprachen zwischen der Trump-Kampagne und russischen Regierungs­vertretern gab, zitierte der US-Fernsehsen­der aus Insiderkre­isen.

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