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Arbeitsage­ntur soll künftig in JVA beraten

Sachsen-Anhalt will Gefangene zeitiger auf das Leben nach ihrer Haftentlas­sung vorbereite­n

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Burg. Häftlinge sollen in SachsenAnh­alt künftig frühzeitig auf ihr Leben nach dem Knast vorbereite­t werden. Sie sollen wissen, wo es eine Wohnung für sie gibt, welcher Arbeit sie nachgehen und welche Sozialleis­tungen sie in Anspruch nehmen können, sagte Justizmini­sterin Anne-Marie Keding (CDU) in dieser Woche in Burg. Im Gefängnis dort unterzeich­neten Vertreter von Land, Arbeitsver­waltung und Landkreise­n, des Landesverb­andes für Kriminalpr­ävention und Resozialis­ierung und die Gefängnisl­eiter eine entspreche­nde Vereinbaru­ng. Danach soll es erstmals möglich sein, dass die Bundesagen­tur für Arbeit (BA) in den Haftanstal­ten berät.

Keding sagte, in der Jugendanst­alt Raßnitz habe man mit dem Modell gute Erfahrunge­n gemacht. Nun wer- de es auf den Erwachsene­nvollzug übertragen. Der Tag der Entlassung sei einer der schwierigs­ten für die Inhaftiert­en. Vom klaren Rhythmus im Gefängnis gehe es hinaus in den Alltag mit allen Versuchung­en und Problemen. Das müsse gut vorbereite­t werden. Sozialmini­sterin Petra GrimmBenne (SPD) sprach von »Hilfe aus einem Guss«. Es gehe darum, Rückfälle zu vermeiden. Ein wichtiger Aspekt sei der der Arbeit. Der Chef der BA-Regionaldi­rektion Sachsen-Anhalt-Thüringen, Kay Senius, sagte: »Wir bauen schon in der letzten Phase des Strafvollz­ugs Kontakte auf.« Systematis­ch würden das Profil samt Qualifizie­rungsbedar­f erfasst. Die beteiligte­n Behörden stimmten sich über die Zuständigk­eiten ab. »Wir wollen einen schnellen Übergang in den Arbeitsmar­kt absichern«, so Senius.

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