Stimmig und sinnig
Treffen sich Menschen nach längerer Zeit wieder, freuen sie sich, wenn die Wellenlänge noch stimmt. Wobei man mitunter auch überraschende neue Züge beim anderen feststellen kann. Die ist höchst sportlich geworden, der ist zum dritten Mal verheiratet, die spielt inzwischen Saxofon, der ist ein Grübler und war einst Klassenclown. Stimmt aber die Wellenlänge wirklich, sollte ein neuer Spleen daran wohl kaum was ändern, oder?
Herr Stimmig bekam Besuch von Herrn Sinnig, Kollege aus ganz alten Zeiten. Sie saßen bald beim Tee. Das Gespräch ging über Kunst und Literatur, denn diese waren ihre Profession und ihre lange gepflegten privaten Interessen. Als sie an eine kleine Streitfrage stießen, schlug Sinnig vor, doch einfach mal das Lexikon zu Rate zu ziehen. Darauf zog Stimmig den betreffenden Band aus dem Regal – das Problem war rasch geklärt.
Als Stimmig den Band zurückstellte, machte Sinnig eine für ihn überraschende Feststellung. Die Lexikonbände standen nicht wie üblich in laufender Reihe im Regal, sondern offenbar willkürlich. Da waren in einer Etage die Bände mit den Nummern 6, 7, 2, und 9 aufgereiht, in der darunter liegenden die mit den Nummern 1,3, 4, 5 und 8. Sinnig grübelte ein Mal kurz und fragte Stimmig dann, ob da etwas nicht mit der Reihenfolge stimme. Dieser lächelte und meinte, Sinnig möge doch nur mal die Zahlen 6729 und 13 458 als einen Bruch betrachten. Und siehe da, Sinnig kam mit Stift und Papier nach mühsamem Kürzen tatsächlich höchst erstaunt auf 1/2. Daraufhin teilte ihm Stimmig auch noch mit, dass sich die Bände in weitere hübsche Zahlenfolgen reihen ließen, nämlich so, dass sie abwechselnd als 1/3, 1/4, 1/5, 1/6, 1/7, 1/8 und 1/9 gelesen werden können. Herr Sinnig sah seinen alten Kollegen ver- wundert an, nickte und verabschiedete sich später, ohne die Proben gemacht zu haben. Noch lange grübelte er über die Lexikonbände und den Herrn Stimmig nach. In welcher Zahlenreihenfolge ordnet der die Bände wohl oben und unten für die besagten Brüche? (Alle Lösungen wären super, doch zwei reichen.)
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