Ein Signal mit Vorbildwirkung
Zu »Gregor Gysi fordert kürzere Schritte«, 7.8., S. 5
Alle Bundeswehrsoldaten aus dem Ausland abzuziehen, wäre ein Signal und hätte Vorbildwirkung auch für andere Länder. Deutschland sollte den Anfang machen und einen wirksamen Beitrag zur Friedenssicherung in der Welt leisten. Bisher galt die Partei DIE LINKE als Verfechterin dieser Linie und wurde deshalb auch immer wieder gewählt.
Sobald aber von kürzeren Schritten, also Verlangsamung einer Friedenssicherung die Rede ist, wird DIE LINKE mit negativen Folgen bei den nächsten Wahlen vermutlich rechnen müssen. Die meisten militärischen Einsätze brachten keinen dauerhaften Frieden, eher verschärften sie viele Konflikte. Unzählige Beispiele gibt es dafür in der Geschichte. Gegen tragfähige Kompromisse hat niemand etwas, im Gegenteil, jede Koalitionsregierung kann nur so arbeiten.
Aber kein sofortiger Abzug der Soldaten, kürzere Schritte – wie kurz, bis zum Aufgeben des Ziels? – das wird beim Wähler noch mehr Verunsicherung hervorbringen. DIE LINKE als eine Abteilung der SPDLinken, dann wäre DIE LINKE keine eigene Partei mehr und somit überflüssig. Gysis »Rat« läuft auf eine Selbstaufgabe der Partei hinaus, meine ich. Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktionellen Meinungsäußerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.