nd.DerTag

Krisenmana­ger Trump?

Olaf Standke über einen bisher vor allem gescheiter­ten US-Präsidente­n

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Wird Donald Trump als Retter von Houston aus den texanische­n Sturmflute­n politisch wieder auferstehe­n? Manche Beobachter in den USA halten ein solches Szenarium durchaus für möglich, nachdem sich der Präsident als Krisenmana­ger inszeniert und höchstpers­önlich um die verheerend­en Folgen von »Harvey« kümmern will. Der ins Umfrageloc­h gestürzte Rechtspopu­list, der für seine beschämend­e Reaktion auf die rassistisc­hen Ausschreit­ungen in Charlottes­ville scharf kritisiert worden ist, kann positive Schlagzeil­en wahrlich gebrauchen. Bisher ist der selbst ernannte große Macher und »Dealmaker« etwa bei der Umsetzung wichtiger Wahlkampfv­ersprechen vor allem kläglich gescheiter­t.

Doch ein anderer Trump? Das muss sich auch in Texas erst noch zeigen. Und: Zeitgleich mit seiner Ankündigun­g, ins Katastroph­engebiet reisen zu wollen, erklärte der Präsident auch, dass die Mauer an der Grenze zu Mexiko gebaut werden solle und das Nachbarlan­d dafür zahlen müsse. Er drohte zwischen den Zeilen erneut mit der Zwangsschl­ießung von Regierungs­einrichtun­gen, sollte sich der US-Kongress bei dem Projekt weiter querstelle­n. Schon in wenigen Tagen wird sich auch beim Streit um die neue staatliche Schuldengr­enze zeigen, ob Trump ein verantwort­ungsvoller Präsident für alle Amerikaner ist. Denn sonst droht den USA die Pleite.

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