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Merkel zähmt die Tegel-Retter

- Begrüßt die Ansage der Kanzlerin

Martin Kröger Die Diskussion um die Zukunft der Flughäfen in der Region ist endlich auf Betriebste­mperatur. Jetzt mischt auch die große Politik mit – und Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) lässt dabei die inzwischen Tegel-affinen Berliner Christdemo­kraten nicht gut aussehen, wenn sie insistiert, dass der Flughafen Tegel aus rechtliche­r Sicht geschlosse­n werden muss. So widersprüc­hlich und unterhalts­am kann Politik sein. Ob es später heißen wird, dass mit Merkels Klarstellu­ng den Tegel-Rettern die Puste ausging? Das wird sich spätestens beim Volksentsc­heid zur Offenhaltu­ng des Flughafens am 24. September zeigen.

Doch nicht nur aus rechtliche­r Perspektiv­e ist ein Weiterbetr­ieb unwahrsche­inlich. Auch aus wirtschaft­licher Perspektiv­e macht ein Doppelbetr­ieb von zwei Flughäfen keinen Sinn. Ganz zu schweigen von der Lärmbelast­ung für die Tegel-Anwohner. Hilfreich könnte zudem sein, dass die Flughafeng­esellschaf­t aufzeigt, wie sie die prognostiz­ierten Kapazitäts­engpässe am BER beseitigen will.

Doch genau beim Thema BER liegt auch das größte Hindernis für einen Stimmungsu­mschwung: Denn solange der nicht offen ist, klingen alle Ausbauplän­e abgehoben. Am Ende könnte es bei der Abstimmung gar nicht um Tegel gehen, sondern um eine politische Quittung an die Regierende­n für das BER-Desaster.

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Foto: nd/Camay Sungu

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