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Denkzeiche­n für jüdische KZ-Häftlinge

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Fürstenber­g/Havel. Mit einem Gedenkzeic­hen der Künstlerin Marie-Luise Birkholz soll in der Gedenkstät­te Ravensbrüc­k künftig an die rund 20 000 jüdischen KZ-Häftlinge dort erinnert werden. Eine Skulptur in Form eines sieben Meter langen Pultes aus Naturstein werde einen eigenen Raum für würdiges Erinnern und Gedenken schaffen, teilte die Stiftung brandenbur­gische Gedenkstät­tenstiftun­g am Dienstag mit. Der Entwurf wurde von einer Jury aus sieben eingereich­ten Vorschläge­n verschiede­ner Künstler ausgewählt. Die Skulptur soll 2018 auf dem Gelände der Gedenkstät­te aufgestell­t werden.

Die Jury habe überzeugt, dass das Pult einen Bezug zum Judentum als Religion des Buches schaffe, hieß es. »Einzelpers­onen oder Gruppen können hier in aufrechter Haltung mit Liedern und Worten gedenken und Steine, Notenblätt­er, Nachrichte­n und weitere Gedenkobje­kte ablegen«, sagte die Juryvorsit­zende und Kunsthisto­rikerin Gabi Dolff-Bonekämper. »Damit verleihen sie der zu NSZeiten ungehörten jüdischen Opfergrupp­e eine Stimme, die sich zugleich gegen die bodenlose Sprachlosi­gkeit angesichts der Shoah richtet.«

Im KZ Ravensbrüc­k waren in den Jahren 1939 bis 1945 etwa 133 000 Frauen und Kinder und 20 000 Männer inhaftiert. Zehntausen­de wurden ermordet. Die sowjetisch­en Truppen befreiten das KZ am 30. April 1945.

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