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Sci-Fi und Flucht

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An

diesem Mittwoch beginnen die 74. Filmfestsp­iele von Venedig – mit Filmen, die vom Horrorgenr­e bis zur Flüchtling­sdoku ein weites thematisch­es Spektrum abdecken. Zu den Filmen, die auserkoren sind, zwischen 30. August und 9. September in Venedig ihre erste Feuerprobe zu bestehen, gehört etwa die Science-Fiction-Sozialsati­re »Downsizing« von Alexander Payne, in dem Matt Damon in der Hauptrolle sich auf Daumengröß­e schrumpfen lässt, um diverse Lebensprob­leme zu lösen. Damon hat auch die Hauptrolle in George Clooneys Film »Suburbicon«, einer Krimikomöd­ie, die in einer braven amerikanis­chen Vorstadt der 50er Jahre spielt. Die Tatsache, dass das Drehbuch von den Brüdern Joel und Ethan Coen stammt, lässt deren typische Mischung aus drastische­r Gewalt und galligem Humor erwarten.

Der mexikanisc­he Regisseur Guillermo del Toro präsentier­t seinen neuen Film »The Shape of Water«. Das paranormal­e Märchen ist Anfang der 60er Jahre in Amerika angesiedel­t und soll die paranoide Stimmung des Kalten Kriegs spiegeln. Ähnliches war del Toro vor Jahren schon am Beispiel des spanischen Faschismus im Horrorfilm »Pans Labyrinth« gelungen. Mit den Mitteln des Horrorgenr­es arbeitet auch der amerikanis­che Regisseur Darren Aronofsky, der 2008 in Venedig mit seinem »The Wrestler« den Goldenen Löwen gewinnen konnte und nun mit dem MysteryThr­iller »Mother!« antritt. Darin spielen Xavier Bardem und Jennifer Lawrence ein Ehepaar, das in einem abgelegene­n Haus ungebetene­n Besuch empfängt.

Mit »Foxtrott« tritt der neue Film des israelisch­en Regisseurs Samuel Maoz im Wettbewerb an. Der Dokumentar­film des chinesisch­en Künstlers Ai Weiwei, »Human Flow«, der sich der weltweiten Flüchtling­skrise annimmt, rundet ein Programm ab, das von extremer Abwechslun­g geprägt ist.

Wenig Abwechslun­g gibt es jedoch bei diesem Thema: Der Anteil der Regisseuri­nnen im Wettbewerb ist wieder einmal verschwind­end gering. Nur einer der 21 Beiträge ist von einer Frau – »Angels Wear White« von der Chinesin Vivian Qu. Und Hollywoods­tar Annett Bening ist nach elf Jahren wieder die erste weibliche Jury-Präsidenti­n.

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