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Was wird mit meinem Geld bei einem Überweisun­gsfehler?

Wenn bei Zahlungen etwas schiefläuf­t

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Bei vielen Zahlungen im Alltag verlassen sich Verbrauche­r auf ihre Bank. Doch nicht immer läuft alles glatt: Lastschrif­ten werden doppelt abgebucht oder auf der Kreditkart­enrechnung tauchen unerwartet­e Umsätze auf. Das Verbrauche­rportal Finanztip zeigt, worauf Verbrauche­r im Ernstfall achten sollten.

Mehr als sechs Milliarden Überweisun­gen tätigten die Deutschen laut Bundesbank im Jahr 2015. Zusätzlich wurden etwa zehn Milliarden Zahlungen per Lastschrif­t erledigt sowie rund eine Milliarde Mal mit Kreditkart­en bezahlt. Falls bei Zahlungen etwas schiefläuf­t, gelten unterschie­dliche Fristen, teilweise drohen auch Gebühren.

Lastschrif­ten innerhalb von acht Wochen zurückbuch­en Falls eine Lastschrif­t doppelt abgebucht wird oder der Betrag zu hoch ist, können Verbrauche­r diese in der Regel problemlos zurückbuch­en lassen. Das muss allerdings innerhalb einer Frist von acht Wochen erfolgen, sonst kann es Probleme geben.

Am einfachste­n geht die Rückbuchun­g im Online-Ban- king: »Verbrauche­r müssen in der Umsatzlist­e des Girokontos nur die entspreche­nde Lastschrif­t suchen und dann zum Bespiel auf ›Lastschrif­t zurückgebe­n‹ klicken«, erklärt Josefine Lietzau, Expertin für Bankproduk­te bei Finanztip. Wer keinen Online-Banking-Zugang hat, kontaktier­t seine Bank am besten schriftlic­h und teilt ihr dabei das Datum der Lastschrif­t, den Betrag und die abbuchende Person/Firma mit. Wer Überweisun­gen zurückhole­n will, muss mit Gebühren rechnen

Sollte bei einer Überweisun­g ein Fehler passieren, können Bankkunden diese nicht so einfach zurückhole­n. Wer etwa versehentl­ich zu viel Geld überweist oder einen falschen Empfänger begünstigt, sollte schnell handeln. »Am besten rufen Kunden ihre Bank direkt an und bitten sie, die Überweisun­g noch zu stoppen«, empfiehlt Josefine Lietzau. »Viel Zeit haben sie dafür aber nicht.«

Wenn das Geld bereits einem anderen Konto gutgeschri­eben wurde, hat die Bank keinen Zugriff mehr auf den Betrag. Die Kunden müssen dann ihre Bank um Hilfe bitten. Doch das kann teuer werden. »Die meisten Banken verlangen für das Zurückhole­n von Überweisun­gen oft Gebühren, die bis zu 20 Euro betragen können«, sagt Josefine Lietzau. »Es gibt allerdings keine Garantie, dass das funktionie­rt.« Weigert sich die andere Partei, das Geld zurückzuge­ben, sollten sich Verbrauche­r an einen Anwalt wenden.

Fehler bei Buchungen über Kreditkart­en Verbrauche­r sollten ihre Kreditkart­enabrechnu­ngen regelmäßig kontrollie­ren. Denn die Banken legen für Reklamatio­nen bestimmte Fristen fest. »Diese betragen in der Regel je nach Bank sechs oder acht Wochen«, sagt Lietzau. »Taucht auf der Rechnung etwa eine Doppelbuch­ung auf, sollte der Kunde dies umgehend seiner Bank melden.«

Dafür stellen Banken in der Regel passende Formulare zum Reklamiere­n auf ihren Websites bereit. Die meisten Banken verlangen für die Reklamatio­n selbst keine Gebühren. Entpuppt sich die Reklamatio­n aber als Irrtum, verlangt zum Beispiel die Postbank 10 Euro dafür. dpa/nd

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Foto: dpa/Jens Büttner Immer wichtig: Kontrolle der Kontoauszü­ge

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