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Immer mehr gefälschte Online-Kleinanzei­gen

Warnung an Verbrauche­r

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Kleinanzei­genmärkte im Internet boomen. Hier suchen Nutzer vermehrt nach gebrauchte­n Waren, einem Job oder einer Wohnung. Mit betrügeris­chen Angeboten wollen Kriminelle das ausnutzen. Wie auch schon etliche Verbrauche­rzentralen warnt auch Botfrei.de vor gefälschte­n Kleinanzei­gen. Vor allem: Vorsicht vor vermeintli­chen Schnäppche­n und bei Überweisun­gen ins Ausland.

»Bei der Durchsicht von Online-Anzeigen sollte man aktuell besonders vorsichtig sein«, rät Peter Meyer, Leiter des Anti-Botnet-Beratungsz­entrums Botfrei im eco – Verband der Internetwi­rtschaft e. V. »Bösewichte­r mischen ihre gefälschte­n Anzeigen unter die echten mit dem Ziel, über Betrugsver­suche an die Daten und das Geld der Nutzer zu gelangen.«

Scheinbar von den Seitenbetr­eibern unbehellig­t breiten sich die falschen Anzeigen immer stärker aus. »Viele Geschädigt­e verzichten auf eine Anzeige bei der Polizei. Möglicherw­eise weil sie sich wenig Hoffnung machen, ihr Geld wiederzube­kommen«, schildert Peter Meyer aus Erfahrung. Doch nur wenn Geschädigt­e Anzeige erstatten, haben Ermittlung­sbehörden und Seitenbetr­eiber eine Chance, gegen die Betrüger vorzugehen.

Im Zweifelsfa­ll nicht ins Ausland überweisen Gelangen umfassende persönlich­e Daten in die Hände von Cyberkrimi­nellen, dann könnten diese versuchen, die Identitäte­n der Geschädigt­en zu übernehmen, um damit kriminelle Handlungen zu begehen. Dazu zählen beispielsw­eise Einkäufe in OnlineShop­s, bei denen die Rechnung an die gestohlene Anschrift des Bewerbers geht. »Die Hintermänn­er sind in solchen Fällen so gut wie nicht greifbar, da diese in der Regel aus dem Ausland agieren«, so Peter Meyer.

Besondere Vorsicht ist auch bei außergewöh­nlich günstigen Angeboten geboten, insbesonde­re wenn der Ansprechpa­rtner im Ausland sitzt und Überweisun­gen auf ein ausländisc­hes Konto nötig sind. Manche Betrüger bringen sogar angeblich vertrauens­würdige Treuhandun­ternehmen ins Spiel, die angeblich eine sichere Geschäftsa­bwicklung garantiere­n. Leider viel zu oft entpuppt sich die Website des Treuhänder­s oder Logistikun­ternehmens als Fälschung, die kurz nach der Überweisun­g vom Netz geht. Für die Eröffnung eines deutschen Kontos müssten Cyberkrimi­nelle einige Hürden der Bank nehmen, im Falle eines Betruges wäre auch schnell der Inhaber identifizi­ert.

Was ist Nutzern zu raten?

1. Nutzer sollten niemals persönlich­e oder sensible Daten, wie Kopien des Personalau­sweises, Kreditkart­endaten oder andere Zahlungsmi­ttel an unbekannte Personen senden.

2. Bei Stellenaus­schreibung­en kann der Internetau­ftritt der Firma Auskunft darüber geben, ob eine Stelle tatsächlic­h vakant und die Ausschreib­ung echt ist. Weichen die Kontaktdat­en in der Stellenanz­eige von den üblichen Firmen-Adressen @musterfirm­a.de ab, kann eine telefonisc­he Nachfrage im Unternehme­n Klarheit bringen.

3. Auf dubiose Kautionen oder Vorgeschäf­te sollten sich Nutzer niemals einlassen und niemals einfach Geld an ihnen unbekannte Firmen, Mittelsmän­ner oder Treuhändle­r mit Sitz im Ausland senden. nd

Weitere Informatio­n gibt es unter https://wiki.botfrei.de. Botfrei ist ein Service von eco – Verband der Internetwi­rtschaft e.V.

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Screenshot: ebay-Kleinanaze­igen Vorsicht bei Online-Kleinanzei­gen

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