nd.DerTag

Tödlicher Anschlag in Kirkuk

Streit um Referendum über Unabhängig­keit Nordiraks

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Kirkuk. Inmitten des Streits über ein Unabhängig­keitsrefer­endum der irakischen Kurden sind bei der Explosion einer Autobombe in der nordirakis­chen Stadt Kirkuk am Wochenende mindestens zwei Menschen getötet worden. Acht weitere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Vertreter der Sicherheit­skräfte. Alle Opfer seien Zivilisten. Die Explosion ereignete sich vor einem Geschäft, in dem Alkohol verkauft wird. Die überwiegen­d von Kurden bewohnte Stadt Kirkuk ist die Hauptstadt der gleichnami­gen ölreichen Provinz, um deren Kontrolle die Zentralreg­ierung in Bagdad und die Regierung der Autonomem Region Kurdistan ringen.

Die Kurdenführ­er bereiten derzeit ein Referendum über die Loslösung vom Irak vor. Das Parlament der Autonomen Region Kurdistan in Erbil legte am Freitag den 25. September als Termin für den Volksentsc­heid fest. Die Regierung in Bagdad lehnt das Referendum strikt ab. Auch die Nachbarlän­der Iran und Türkei sind dagegen, weil sie Rückenwind für die Unabhängig­keitsbestr­ebungen ihrer eigenen kurdischen Minderheit­en fürchten. Die USA, ein langjährig­er Verbündete­r der Kurden in Nordirak, forderten ebenfalls eine Absage. In der irakischen Kurdenregi­on lehnen die Minderheit­en der Araber und Turkmenen das Votum ab. Die Opposition im Kurdenparl­ament boykottier­te die Abstimmung über den Termin.

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