nd.DerTag

Flughafen wird dicht gemacht

-

Die Wähler haben entschiede­n: Sie haben den Senat aufgeforde­rt, »sofort die Schließung­sabsichten aufzugeben und alle Maßnahmen einzuleite­n, die erforderli­ch sind, um den unbefriste­ten Fortbetrie­b des Flughafens Tegel als Verkehrsfl­ughafen zu sichern«. So heißt es im Beschlusse­ntwurf des Volksentsc­heides, der quasi als Appell zu verstehen ist und bewusst von den Initiatore­n nicht als Gesetz zur Abstimmung gestellt wurde.

Um dem Wählerwill­en Respekt zu zollen und das Abstimmung­sergebnis ernst zu nehmen, wird der rot-rot-grüne Senat darauf bedacht sein, den Wortlaut des Volksentsc­heids so genau wie möglich zu erfüllen: Das bedeutet, der Senat wird unter anderem auf die anderen beiden Gesellscha­fter der Flughafeng­esellschaf­t – Brandenbur­g und den Bund – zugehen und sie zu Gesprächen einladen. Da es wohl bis Dezember dauert, bis die neue Bundesregi­erung steht, dürfte sich dieser Weg hinziehen. Ähnliches gilt auch für mögliche Diskussion­en mit Brandenbur­g zur gemeinsame­n Landesplan­ung.

Fakt ist: Der Senat kann jetzt gar nicht alleine ohne seine Vertragspa­rtner handeln. Eine einseitige Aufkündigu­ng der Schließung­sabsichten Tegels durch den Senat ist auch am 25. September nicht möglich. Und eine neue Betriebsge­nehmigung für einen Flughafen in dieser innerstädt­ischen Lage zu bekommen, dürfte wegen des inzwischen geltenden Lärmschutz­gesetzes unmöglich sein. Wie man es dreht: Tegel wird dichtmache­n, wenn der BER eröffnet, so oder so.

 ?? Foto: nd/Camay Sungu ?? Martin Kröger glaubt weiter, dass Tegel schließen muss
Foto: nd/Camay Sungu Martin Kröger glaubt weiter, dass Tegel schließen muss

Newspapers in German

Newspapers from Germany