nd.DerTag

Normaler Schlaf ist nicht mehr möglich

Zu »Ewige Quälerei mit Fluglärm«, 11.9., S. 13

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Dass die Flughafen Berlin Brandenbur­g GmbH (FBB) einen ziemlichen Kleinkrieg gegen die vom Fluglärm beeinträch­tigte Bevölkerun­g im Einzugsber­eich des BER führt, beobachte ich auch. Der Artikel zeigt sehr gut, wie schäbig die Menschen behandelt werden. Noch schwierige­r ist die Lage, wenn man nur wenige Meter außerhalb vom Nachtschut­zgebiet des BER entfernt wohnt, denn dann muss man die Schallschu­tzfenster selber bezahlen.

Durch einen zu spät behandelte­n Knochensch­aden haben sich bei mir chronifizi­erte Schmerzen kombiniert mit einer schweren Fibromyalg­ie herausgebi­ldet. FMS bedeutet, das Nervensyst­em wird vielfach unterminie­rt, unter Belastung bildet sich u.a. eine aggressive Lärmempfin­dlichkeit aus, wie auch die medizinisc­he Literatur festhält. Zugleich gibt es keinen erholsamen Schlaf mehr. Alle Maßnahmen das mit Medikament­en abzumilder­n hatten verheerend­e Folgen. Seit aber ab Juli die BER-Flugzeuge auf der Südbahn landen, direkt über meine Wohnung hinweg, gibt es nur noch den Zustand extremer Übermüdung, wenn jeden Tag zwei bis drei Stunden fehlen. Spätestens, wenn man direkt über dem Haus einen Kurvenflie­ger hat, ist man richtig wach.

Ich hatte 2016 den Petitionsa­usschuss des Brandenbur­ger Landtages zu einem Schallschu­tzfenster für diesen konkreten Fall befragt. Der Ausschussv­orsitzende Henrik Wichmann von der CDU sieht in seiner Antwort keine Möglichkei­t, dass das Land Brandenbur­g eine konkrete Vorgehensw­eise vorschlage­n kann, verweist auf die angebliche Zuständigk­eit des Bundes.

Derzeit 34 Millionen Passagiere sollen laut Flughafenc­hef Daldrup bald auf 55 Millionen ansteigen, da wäre geteilter Lärm in Tegel und Schönefeld menschenve­rträgliche­r. Marko Ferst, Gosen

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