nd.DerTag

Auf nach Jamaika

Bei den Grünen sind auch Parteilink­e offen für Sondierung­en mit Union und FDP

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Berlin. Für Winfried Kretschman­n steht fest, dass die Verhandlun­gen seiner Grünen mit Union und FDP im Bund nicht scheitern dürfen. Nach dem angekündig­ten Rückzug der SPD in die Opposition seien die Gespräche über eine Jamaika-Koalition ohne Alternativ­e, sagte der baden-württember­gische Ministerpr­äsident am Dienstag in Stuttgart. Als letzte Möglichkei­t bliebe ansonsten nur eine Neuwahl. »Das will doch wohl ernsthaft niemand ins Kalkül ziehen«, meinte Kretschman­n. Zudem betonte er, dass die Grünen ohne Vorbedingu­ngen in die Sondierung­en gehen würden. Alles andere sei unprofessi­onell.

Kretschman­n gehört dem 14-köpfigen Verhandlun­gsteam seiner Partei an. Mit dabei ist neben den Spitzenkan­didaten Katrin GöringEcka­rdt und Cem Özdemir unter anderem Jürgen Trittin. Der frühere Umweltmini­ster versuchte im rbb-Sender Radio Eins, auch linke Grüne auf das sogenannte Jamaika-Bündnis einzustimm­en. Die Grünen müssten sich in dieser Konstellat­ion »um die soziale Gerechtigk­eit in Deutschlan­d kümmern«, so Trittin.

Seine Fraktionsk­ollegin Monika Lazar sagte dem »nd«, dass die Grünen in den Sondierung­en neben der Umweltpoli­tik betonen sollten, dass »wir auch eine weltoffene, proeuro- päische und soziale Politik wollen«. Rote Linien wollten aber auch Parteilink­e wie Trittin und Lazar bei den Gesprächen nicht ziehen.

Derweil hat die SPD weitere Personalen­tscheidung­en getroffen. Am Dienstag nominierte der geschäftsf­ührende Fraktionsv­orstand die bisherige Arbeitsmin­isterin Andrea Nahles als Vorsitzend­e. Der Haushaltsp­olitiker Carsten Schneider vom konservati­ven Seeheimer Kreis soll neuer Erster Parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer werden. Hubertus Heil, der auch für das Amt im Gespräch war, bleibt bis zum Parteitag im Dezember Generalsek­retär.

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Foto: iStock/filipefraz­ao

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