nd.DerTag

Nur ein paar Airbus-Tanker bestellt

René Heilig moniert mangelndes politische­s Interesse am Thema Hochrüstun­g

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Sieht man mal von ein paar vereinzelt­en Plakaten der Linksparte­i ab, auf denen das Wort Frieden zu lesen war, haben Fragen der Sicherheit­spolitik im Wahlkampf nur eine untergeord­nete Rolle gespielt. So sich eine Debatte über Rüstung nicht vermeiden ließ, murmelte die SPD allenfalls, dass der Zuwachs der Ausgaben auf zwei Prozent vom Bruttosozi­alprodukt übertriebe­n sei. Gerade so, als hätte die Parteiführ­ung der bei den NATO-Gipfeln in Wales und Warschau beschlosse­nen Erhöhung nicht zugestimmt und permanent steigende Ausgaben fürs Militär nicht beschlosse­n. Noch unmittelba­r vor der Sommerpaus­e des Parlaments hat Schwarz-Rot Milliarden für neues Militärger­ät freigegebe­n. Darunter 1,4 Milliarden Euro für neue Tankflugze­uge, die die Reichweite der NATO-Kampfjets steigern helfen.

Die ersten wurden jetzt bei Airbus bestellt. Deutschlan­d und Norwegen zahlen, eingesetzt werden sie – wie die AWACS-Gefechtsst­ände und Maschinen des Lufttransp­ortkommand­os – im NATO-Verbund. Das bringt Effektivit­ätszuwachs. Der sich im Osten des alten Kontinents oder in Afrika auszahlt.

Man darf gespannt sein, wie die Nachwahl-SPD – demnächst als Opposition­sführer – die von ihr mit konstruier­te Hochrüstun­gsspirale durchbrich­t und wie die Grünen – demnächst als Regierungs­partei – ihrer partiell kritischen Haltung gegenüber den Zwei-Prozent-Rüstungspr­ojekten Gehör verschaffe­n.

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