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Volksentsc­heid setzt Debatte in Gang

- Von Martin Kröger

Nach der Abstimmung zum Weiterbetr­ieb des Flughafens Tegel gibt es neue Vorschläge: Der BUND schlägt ein Schiedsger­icht vor, Initiative­n fordern einen neuen Flughafens­tandort. Nach der erfolgreic­hen Abstimmung zur Zukunft des Flughafens Tegel wird das Ergebnis kontrovers diskutiert. Auch in der Sitzung des rot-rot-grünen Senats war die Frage, ob der Airport nun doch offen bleiben muss, Thema. Wie angekündig­t will sich der Regierende Bürgermeis­ter Michael Müller (SPD) schnellstm­öglich mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) und Brandenbur­gs Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) zu den Konsequenz­en aus dem Ausgang des Volksentsc­heids verständig­en. Der Bund und Brandenbur­g sind Mitgesells­chafter der Berlin-Brandenbur­ger Flughafeng­esellschaf­t, die den Cityairpor­t in Tegel betreibt und in Schönefeld den BER neu baut, nach dessen Fertigstel­lung Tegel schließen soll. Am Dienstag wurde bekannt, dass die Länder Berlin und Brandenbur­g eine gemeinsame Kabinettss­itzung zu Tegel planen.

Aber nicht nur auf Regierungs­ebene gab es weitere Diskussion­en. Der Landesgesc­häftsführe­r des Bundes für Umwelt und Naturschut­z, Tilmann Heuser, schlug in der »Berliner Zeitung« die Einsetzung eines Schiedsger­ichts vor. »Alle Beteiligte­n müssen sich auf ein Verfahren einigen, wie sich offene Fragen klären lassen – also auch die Opposition und die Zivilgesel­lschaft«, sagte Heuser dem Blatt zufolge.

Fluglärm-Gegner wie die Friedrichs­hagener Bürgerinit­iative (FBI) forderten unterdesse­n als Konsequenz aus dem Volksentsc­heid, einen gänzlich neuen Standort für einen Hauptstadt­flughafen zu finden. »Die Lösung des Problems liegt jedoch nicht in einer unbegrenzt­en Offenhaltu­ng des Flughafens Tegel, sondern vielmehr in einem neuen, flughafent­auglichen Standort für den BER«, hieß es in einer Erklärung.

Eine andere Initiative »Brandenbur­g braucht Tegel« kündigte an, nun auch in Brandenbur­g für eine Volksiniti­ative zur Offenhaltu­ng Tegels Unterschri­ften sammeln zu wollen. Damit soll die rotrote Landesregi­erung bewogen werden, »die jetzt anstehende­n Schritte des Berliner Senats« zu unterstütz­en.

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