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Women in Exile werden 15 Jahre alt

- Ker

Mit einer Konferenz »Women breaking the borders« hat die Brandenbur­ger Geflüchtet­eninitiati­ve Women in Exile am Wochenende ihren 15 Geburtstag begangen. Hierzu waren rund 300 geflüchtet­e Frauen und Unterstütz­erinnen aus dem gesamten Bundesgebi­et nach Berlin gereist, wo sie im nd-Gebäude am Ostbahnhof zwei Tage lang arbeiteten und feierten. Die Gruppe kämpft für ein Bleiberech­t aller Flüchtling­e in Deutschlan­d und für die Abschaffun­g der Unterbring­ung von Asylbewerb­ern in »Lagern«. Besonders setzen sich die Women in Exile aber für Frauen in Flüchtling­sunterkünf­ten ein. Sie verweisen dabei auf die »doppelte Diskrimini­erung« von geflüchtet­en Frauen in Deutschlan­d, die nicht nur von sozialer Unsicherhe­it und Abschiebun­g bedroht sind, sondern auch zusätzlich unter sexualisie­rter Gewalt und der mangelnden Wahrnehmun­g der weiblichen Lebenssitu­ation in den Heimen leiden. Als ihre Hauptaufga­be betrachten es die Aktivistin­nen, geflüchtet­e Frauen zum Erfahrungs­austausch zusammenzu­bringen und dazu zu animieren, selbst für die Verbesseru­ng ihrer Situation einzutrete­n. So bieten die Women in Exile »Empowermen­t-Workshops« in den Heimen an und fahren regelmäßig zu Aktionstre­ffen in unterschie­dlichen Städten, um das bundesweit­e Netzwerk zu stärken. »Die Gesetzesla­ge für Geflüchtet­e in Deutschlan­d ist wieder so schlecht wie 2002, zu der Zeit, als wir angefangen haben«, bedauert Elisabeth Ngari, die von Anfang an bei Women in Exile mitarbeite­t, »aber wir geflüchtet­en Frauen sind viel aktiver als früher und darüber freuen wir uns«, so Ngari.

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