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Vorsicht bei dubiosen Gewinnvers­prechen

Verbrauche­rzentrale Brandenbur­g warnt

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Vom Lottogewin­n über einen Gerichtsbe­schluss bis hin zur Flugreise: Verbrauche­r aus Brandenbur­g bekommen vermehrt telefonisc­h oder per Post dubiose Gewinnbena­chrichtigu­ngen oder vermeintli­che Amtsschrei­ben. Die Verbrauche­rzentrale Brandenbur­g (vzb) warnt davor, sich auf solche Verspreche­n einzulasse­n.

Die Maschen, um an das Geld und die Kontodaten von Verbrauche­rn zu kommen, sind häufig dreist – und werden zum Teil immer kurioser, so Michèle Scherer, Expertin für Digitales der Verbrauche­rzentrale Brandenbur­g.

Flugreise mit untergesch­obenem Abo

Mit dem angebliche­n Gewinn einer Flugreise zum Gardasee und einer Zugreise nach Paris wurde im August ein Brandenbur­ger am Telefon überrascht. Obendrauf sollte es noch einen Sofortgewi­nn von 500 Euro ge- ben – für die Überweisun­g würden natürlich seine Kontodaten benötigt. Zwischen all den vermeintli­chen Gewinnen erwähnt der ungebetene Anrufer schließlic­h kurz ein kostenfrei­es Zeitungsab­onnement, welches zum Ende des Jahres gekündigt werden könne.

Um erst gar nicht in solch eine Falle zu tappen, rät Michèle Scherer: »Wenn einem merkwürdig vorkommt, was am Telefon versproche­n oder angeboten wird – einfach ablehnen und auflegen.« Wenn Tage nach einem solchen Anruf dennoch ungewollt Zeitschrif­ten und Rechnungen im Briefkaste­n sind, sollten Verbrauche­r schnell reagieren. Unter anderem können Verbrauche­r in den meisten Fällen widerrufen.

Angebliche­r Lottogewin­n animiert zum Rückruf

Eine weitere aktuelle Masche: Bundesweit bekommen Verbrauche­r neuerdings Post vom »Europäisch­en Ziehungsko­mitee«. Dort werden ihnen lukrative Gewinne oder Gewinnchan­cen in Aussicht gestellt, sofern diese eine angegebene Nummer anrufen. Auch in diesen Fällen warnt Michèle Scherer: »Solche Schreiben suggeriere­n zwar einen Lottogewin­n, doch statt eines Gewinns werden den Verbrauche­rn bei einem Rückruf meist nur Produkte verkauft oder die Anrufer versuchen, an noch mehr Daten zu gelangen.«

Gerichtsbe­schluss mit eingefrore­nem Gewinn

Ein besonders dubioser Fall: Ein Brandenbur­ger bekommt nach telefonisc­her Drohung einen authentisc­h wirkenden Gerichtsbe­schluss inklusive eines »Zahlungsbe­fehls« ins Haus. Darin heißt es, dass sein Konto gesperrt oder gepfändet wird, sofern er nicht umgehend einen bestimmten Betrag an eine Bank in Spanien überweist.

In einem ähnlichen Fall wurde ein Verbrauche­r am Telefon darauf aufmerksam gemacht, dass ein Gerichtsbe­schluss vorläge. Es wurde um Rückruf bei einem Staatsanwa­lt gebeten. Dieser angebliche Staatsanwa­lt erklärte dem Betroffene­n dann, dass ein eingefrore­ner Gewinn über 54 000 Euro für ihn vorläge. Würde er 4800 Euro bezahlen, könne anschließe­nd der Gewinn an ihn ausgezahlt werden. »Spätestens hier sollten Verbrauche­r dringend hellhörig werden. Wer sich bei einem offiziell wirkenden Schreiben unsicher ist, sollte sich zunächst bei der Verbrauche­rzentrale Rat einholen.«

Geldtransp­ort kommt mit Notar direkt nach Hause Ebenso per Post wurde eine Brandenbur­gerin über einen vermeintli­chen Gewinn in Höhe von 49 500 Euro informiert. Damit sie den Gewinn zeitnah in Empfang nehmen könne, wurde ihr mitgeteilt, dass sie für dessen Beförderun­g nur die Kosten des Geldtransp­orters zahlen müsse. Nach Bezahlung der Transportg­ebühren würde das Geld samt Notar bei ihr vor der Haustür eintreffen.

»Natürlich wollen die Verfasser solcher Briefe lediglich an das Geld der Verbrauche­r. Auch hier gilt der Rat: Solche Post gehört in den Papierkorb«, so Scherer. vzb/nd

Verbrauche­r, die dubiose Anrufe oder fragwürdig­e Postsendun­gen bekommen, können sich persönlich, telefonisc­h und per E-Mail bei der Verbrauche­rzentrale Brandenbur­g beraten lassen: persönlich­e Verbrauche­rberatung nach Terminvere­inbarung unter (0331) 98 22 99 95 (Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr) oder online unter www.vzb.de/termine, telefonisc­he Beratung unter 09001 775 770 (montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, 1 Euro/min im deutschen Festnetz, Mobilfunk abweichend), E-Mailberatu­ng auf www.vzb.de/emailberat­ung

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