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Erstmals ein Landesetat von acht Milliarden

Schweriner Landtag tagt, Präsidenti­n muss pausieren

- Von Hagen Jung

Erstmals übersteigt ein Haushaltse­ntwurf des Landes Mecklenbur­gVorpommer­n die Acht-Milliarden­Grenze. Der Doppeletat – der erste unter der neuen Ministerpr­äsidentin Manuela Schwesig (SPD) – summiert sich 2018 auf 8,07 Milliarden. Das sind 186 Millionen mehr als für 2017 veranschla­gt waren. Für 2019 sind 8,12 Milliarden Euro angesetzt. Die rotschwarz­e Landesregi­erung hat das Zahlenwerk am Mittwoch dem Landtag in Schwerin vorgelegt.

Bevor das Parlament in die Etatdebatt­e einstieg, hatte Landtagspr­äsidentin Sylvia Bretschnei­der (SPD) dem Plenum mitgeteilt, dass sie schwer erkrankt sei und längere Zeit ihr Amt nicht ausüben könne. Sie hoffe aber, Anfang des kommenden Jahres wieder in den Plenarsaal zurückzuke­hren. Bis dahin werden ihre Aufgaben von den Vizepräsid­entinnen Beate Schlupp (CDU) und Mignon Schwenke (LINKE) wahrgenomm­en.

Ehe sie das Präsidium verließ, hatte Sylvia Bretschnei­der zwei Personalia bekannt gegeben: ExAfD-Mann Holger Arppe gibt sein Mandat nicht zurück, bleibt als fraktionsl­oser Abgeordnet­er im Parlament. Und die Landtags-AfD ist auf 13 Mitglieder geschrumpf­t, weil sich vier Abgeordnet­e von ihr getrennt und die Fraktion »Bürger für Mecklenbur­g-Vorpommern« gegründet haben.

Das Kernstück der Sitzung, der Doppelhaus­halt, wird in den kommenden Wochen in den Fachaussch­üssen diskutiert. Verabschie­den wird ihn das Parlament voraussich­tlich im Dezember. Größter Posten sind die Personalau­sgaben mit rund zwei Milliarden Euro. Viel Geld ausgeben will die Regierung auch für Investitio­nen, mehr Polizei, zur Stärkung der Kommunen und für Kindertage­sstätten. Neu verschulde­n muss sich das Land dafür nicht, erwartet es doch recht hohe Steuer-Mehreinnah­men: 2018 ein sattes Plus von 232 Millionen, und 2019 immerhin zusätzlich­e 53 Millionen Euro.

Angesichts solch »sprudelnde­r Steuereinn­ahmen«, so die Linksfrakt­ion, sollten mehr Investitio­nen für Kinder, Jugendlich­e und die Bildung getätigt werden als geplant. Kritik übt die LINKE auch am Volumen der neuen Vorpommern-Förderung. Die Landesregi­erung mache ein großes Tamtam über gerade mal drei Millionen Euro, »die hinten und vorne nicht reichen«.

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