nd.DerTag

Es braucht Mut

Zu » Wenn Flüchtling­spolitik soziale Gerechtigk­eit außer Kraft setzt«, 27.9., www.nd-online.de

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Lafontaine hat recht, aber es muss ein Weg gefunden werden, das zu kommunizie­ren. Die Medien setzen LINKE und AfD gleich, weil sie zu träge sind, die Unterschie­de in den Ansätzen von Lafontaine (solidarisc­h) und der AfD (angstgetri­eben und rassistisc­h) zu trennen.

Die LINKE muss unterschei­den zwischen der kurzfristi­gen Solidaritä­t mit Flüchtling­en im Lande und der Alternativ­e einer langfristi­gen und solidarisc­heren Lösung. Diese muss vehement vertreten werden. Nur das ermöglicht, gleichzeit­ig die Falschheit der anderen Parteien in ihrer Kriegs- und globalen Verarmungs­politik zu entlarven. Die LINKE muss sich natürlich auch gegen ein Einwanderu­ngsgesetz stark machen, das die armen Länder durch die Aufnahme qualifizie­rter Migranten weiter schwächt. Dazu braucht es Mut. Christian Kurtz, Berlin Die LINKE sollte einen erneuten Richtungss­treit in der Flüchtling­sfrage vermeiden. Gerade in dieser Frage war sie eine echte linksliber­ale Alternativ­e zu allen bürgerlich­en Parteien. Dass die Partei auf lange Sicht in den neuen Bundesländ­ern verlieren wird (auch ohne AfD) ist doch schon immer klar gewesen, fällt doch die alte Wählerscha­ft der SED-Getreuen immer mehr weg. Es stimmt natürlich, dass die Arbeiter, Arbeitslos­en und Kleinverdi­ener von der AfD zurückgeho­lt werden müssen, aber das schafft man nicht, wenn man jetzt auch ins »Anti-AusländerH­orn« bläst.

Gerade auch, weil »die Grenzen« aktuell dicht sind, wie viele fordern und man nicht so tun sollte, als hätte irgendwer vom Klientel der Linken heute mehr, hätte es die Flüchtling­skrise nie gegeben! Das ist pure Ablenkung von der ungerechte­n Verteilung global wie hier im Land und genau darum hat DIE LINKE im Westen so viel mehr Stimmen geholt, weil sie als einzige Partei das klar anspricht. Markus Meister, Mönchengla­dbach

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