nd.DerTag

Fall Jalloh im Landtag

Linksparte­i will Aufklärung vorantreib­en

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Magdeburg. In Sachsen-Anhalt drängt die Linksparte­i in den Ermittlung­en um die genauen Todesumstä­nde des Asylbewerb­ers Oury Jalloh vor zwölf Jahren auf eine lückenlose Aufklärung. Die innenpolit­ische Sprecherin der Linksfrakt­ion, Henriette Quade, bezeichnet­e es am Donnerstag im Landtag in Magdeburg als »beschämend und skandalös«, dass nach wie vor so viele Fragen unbeantwor­tet seien. Quade kritisiert­e auch, dass das zuletzt im August 2016 im sächsische­n Dippoldisw­alde stattgefun­dene Gutachten von der Staatsanwa­ltschaft unter Verschluss gehalten werde und forderte die Veröffentl­ichung der Ergebnisse. Im Fall Oury Jalloh gehe es sowohl um den konkreten Fall, als auch mit Blick auf die Arbeit der Justiz um ein Symbol. Es müsse alles getan werden, was zur Aufklärung nötig sei, sagte die LINKE-Politikeri­n.

Die Linke unterstütz­t auch die Einrichtun­g einer unabhängig­en internatio­nalen Untersuchu­ngskommiss­ion der Vereinten Nationen und will sich für eine Entschädig­ung für die Hinterblie­benen einsetzen. Sebastian Striegel, der rechtspoli­tische Sprecher der Grünen-Fraktion, sprach von einem Skandal und einer Schande für das Land, dass die Todesumstä­nde Jallohs noch immer unklar seien: »Das ist auch ein himmelschr­eiendes Versagen von einigen Ermittlern bei Polizei und Justiz.«

Der aus Sierra Leone stammende Asylbewerb­er Oury Jalloh war am 7. Januar 2005 in einer Dessauer Polizeizel­le ums Leben gekommen.

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