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Volksentsc­heid: Ergebnis wird nachgezähl­t

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Im Süden Berlins müssen Stimmen zum Tegel-Volksentsc­heid neu ausgezählt werden. Der Wahlbezirk 511 in Buckow im Süden Neuköllns meldete nur 6,4 Prozent Stimmen für die Offenhaltu­ng des Flughafens – 702 der 750 dortigen Wähler hätten dementspre­chend mit Nein gestimmt. »Ich gehe davon aus, dass das ein Fehler ist«, sagte der Geschäftsf­ührer der Landeswahl­leiterin, Geert Baasen, am Donnerstag auf Anfrage. Angesichts des Ergebnisse­s in benachbart­en Wahlbezirk­en mit bis zu 67 Prozent Ja-Stimmen gilt diese Zahl als auffällig. Zunächst hatte der »Tagesspieg­el« berichtet.

Baasen sagte, der Fehler könne beim Erfassen oder Übermittel­n der Zahlen an den Wahlvorsta­nd passiert sein. Zuständig sei der Bezirkswah­lleiter. Aktuell wird ohnehin das vorläufige Ergebnis aus der Wahlnacht in allen Wahlkreise­n überprüft – das endgültige Endergebni­s wird erst Anfang Oktober verkündet.

Nach der Verkündung sollen auch Abläufe rund um die Briefwahl zum Volksentsc­heid untersucht werden, sagte Baasen. Die Landeswahl­leitung zählte zwar rund 632 000 per Brief eingegange­ne Stimmzette­l zur Bundestags­wahl, aber nur 524 000 zu Tegel. Die Differenz von 108 000 Stimmen könnte auch daran liegen, dass Stimmzette­l nicht gewertet wurden, weil sie nicht wie vorgeschri­eben im verschloss­enen Wahlzettel-Umschlag lagen. Vor der Wahl hatte es Beschwerde­n über eine missverstä­ndliche Anleitung gegeben. Man werde das Hinweisbla­tt gegebenenf­alls klarer gestalten, sollte sich die Kombinatio­n aus Wahl und Volksentsc­heid noch einmal ergeben, so Baasen. Am Ausgang des Volksentsc­heids hätten die 100 000 Stimmen aber nichts geändert, selbst wenn es sich um Nein-Stimmen gehandelt hätte.

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