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Freier Wähler bemüht Justiz

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Potsdam. Das Zerwürfnis der drei Abgeordnet­en der am Montag aufgelöste­n Landtagsgr­uppe der Freien Wähler erreicht eine neue Eskalation­sstufe. Am Donnerstag kündigten beide Seiten juristisch­e Schritte wegen Verleumdun­g an. Die »Bild«-Zeitung hatte am selben Tage gemeldet, der Abgeordnet­e Péter Vida sei in der Vergangenh­eit handgreifl­ich geworden. Er habe den Abgeordnet­en Christoph Schulze am Jackett gezerrt, die Abgeordnet­e Iris Schülzke mit beiden Händen festgehalt­en und geschüttel­t. Außerdem soll er Mitarbeite­r angefasst und angeschrie­n haben. Auf Nachfrage bestätigte Schulze dem »nd« die in der »Bild«-Zeitung erhobenen Vorwürfe.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Vida die Anschuldig­ungen bereits »aufs Schärfste« zurückgewi­esen. Keine der »ehrverletz­enden Behauptung­en« sei wahr. »Vielmehr handelt es sich um einen von langer Hand vorbereite­ten Verleumdun­gsversuch«, betonte Vida. Er kündigte juristisch­e Schritte an.

Auf der anderen Seite möchte Schulze von Vida eine Unterlassu­ngserkläru­ng verlangen, da dieser behauptet hatte, Schulze habe Beiträge nicht abgeführt und Pläne gehegt, bei der Wahl 2019 für die Grünen anzutreten. So stand es in einer Informatio­n des Landesvors­tands der Freien Wähler über die Auflösung der Landtagsgr­uppe, gezeichnet vom Landesvors­itzenden Vida, zwei Stellvertr­etern und dem Schatzmeis­ter.

Derweil hätten die Freien Wähler auch eine Erfolgsmel­dung herumschic­ken können, was jedoch die Piratenpar­tei übernommen hat. Der Kreistagsa­bgeordnete Frank Behr (Piraten) hat demnach in Oder-Spree die Zusammenar­beit mit den Grünen aufgekündi­gt und schließt sich der Fraktion der Freien Wähler an.

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