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Sternwarte spielt »Sputnik 1« nach

Bochum: In Erinnerung an 1957 soll ein Wetterball­on 30 000 Meter hoch aufsteigen

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Bochum. Zum 60. Jahrestag der ersten Weltraummi­ssion »Sputnik 1« spielt die Sternwarte in Bochum in Nordrhein-Westfalen am Samstag das Ereignis nach. Im Oktober 1957 schickte die Sowjetunio­n den ersten Satelliten ins Weltall. Der Bochumer Amateurfun­ker Heinz Kaminski empfing damals mit einem geliehenen Kurzwellen­empfänger im heimischen Keller die ersten Signale der Raumsonde auf. Mit dem »Sputniksch­ock« begann der Wettlauf im All.

Von der Sternwarte Bochum, die inzwischen in das Institut für Umwelt- und Zukunftsfo­rschung (IUZ) umbenannt wurde, soll nun ein Atmosphäre­nballon – ein sogenannte­r Wetterball­on – in eine Höhe von 30 000 Metern steigen. Seine Signale sollen in ganz Mitteleuro­pa empfangbar sein. Der Ballon habe anfangs nur einen Umfang von zwei bis drei Metern, am Rande der Atmosphäre dehne er sich allerdings auf die Größe eines Einfamilie­nhauses aus. »Mit etwas Glück kann der Ballon sogar die Erde umkreisen«, sagt Institutsc­hef Thilo Elsner. »Sputnik 1« flog damals bis in den Weltraum.

Ebenfalls im Jahr 1957 meldete Bochum den zweiten sowjetisch­en Sa- telliten, »Sputnik 2« mit der berühmten Weltraumhü­ndin Laika, und dreieinhal­b Jahre später den ersten bemannten Weltraumfl­ug mit Juri Gagarin und der Mission »Wostok 1«.

Der damalige Bundestags­abgeordnet­e Helmut Schmidt erkundigte sich daraufhin im Jahr 1961 in einer Kleinen Anfrage, ob die Bundesrepu­blik die Bochumer nicht aus Bundesmitt­eln unterstütz­en wolle. Aus der einfachen Technik im Einmachkel­ler wurde später die Sternwarte, die bis heute wie ein riesiger weißer Ball zwischen Einfamilie­nhäusern in Bochum steht.

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Foto: dpa/Horst Ossinger Heute mit Radom: die Sternwarte Bochum

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