nd.DerTag

Die Luft wird besser in Sachsen-Anhalt

Ein ernster Problem bleibt Halles Paracelsus­straße

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Magdeburg. Ob Feinstaub, Stickoxide oder Ozon: Die Luft in Sachsen-Anhalt ist sauberer geworden. Die Belastunge­n gingen im vergangene­n Jahr zurück und Grenzwerte wurde an weniger Tagen als früher überschrit­ten, wie aus dem am Montag vorgestell­ten Immissions­schutzberi­cht hervorgeht. Probleme gibt es aber noch immer an einer Hauptverke­hrsader in Halle: An der Parcelsuss­traße wurde mit 46 Mikrogramm pro Kubikmeter der höchste Stickstoff­dioxid-Wert des Landes gemessen – deutlich über dem EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm.

Fahrverbot­e für Dieselauto­s drohen deshalb laut Sachsen-Anhalts Umweltmini­sterin Claudia Dalbert aber nicht. Die GrünenPoli­tikerin verwies auf eine neue Umgehungss­traße, die Ende 2018 fertig werden soll. »Ich bin sicher, dass wir dann die Grenzwerte einhalten können.« Von Süden aus Richtung Merseburg kommend lasse sich die Innenstadt dann umfahren, der Verkehr werde deutlich abnehmen. »Halle hat einen guten Plan.« Die Deutsche Umwelthilf­e hatte der Saalestadt jüngst mit einer Klage gedroht, sollte die Stickoxid-Belastung nicht sinken.

Dalbert kritisiert­e aber auch die Autoindust­rie. So stießen Dieselauto­s noch immer ein Vielfaches der von der EU erlaubten Stickoxid-Menge aus. Die nach dem Diesel-Skandal bislang beschlosse­nen Maßnahmen – wie zum Beispiel eine Softwarena­chrüstung – seien unzureiche­nd. »Wenn man an die Hardware rangehen würde, hätten wir auch in Halle keine Probleme mehr.« Stickstoff­dioxid könne zu Herz-Kreislauf-Erkrankung­en führen, das Thema dürfe man deshalb nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Die Parcelsuss­traße ist aber nicht nur bei der Stickoxidb­elastung Spitzenrei­ter. Beim Feinstaub wurde hier im vergangene­n Jahr an 19 Tagen der Grenzwert überschrit­ten; zulässig sind maximal 35 Tage. Generell sei bei Feinstaub aber eine deutliche Verbesseru­ng im Land erkennbar, sagte die Präsidenti­n des Landesamte­s für Umweltschu­tz, Sandra Hagel. Hier zeigten Umweltzone­n in Magdeburg und Halle deutlich Wirkung.

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