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»Polit-Putze« wird mit Schau gewürdigt

Urania zeigt Fotos von Aktivistin Mensah-Schramm

- epd/nd

Die Aktivistin Irmela MensahSchr­amm wird in der Urania mit einer Ausstellun­g gewürdigt. Die als sogenannte »Polit-Putze« bekannt gewordene 72-Jährige engagiert sich seit über 30 Jahren gegen Rechtsextr­emismus. Bekannt ist sie vor allem für Aktionen, bei denen sie bundesweit rechtsextr­eme Schmierere­ien, Graffiti, Aufkleber und Fotos aus der Öffentlich­keit entfernt. Unter dem Motto »Hass vernichtet« ist vom 20. November bis 20. Dezember eine Ausstellun­g über ihr Engagement in der Hauptstadt zu sehen.

Gezeigt werden Fotos von HassSchmie­rereien, die MensahSchr­amm über Jahrzehnte zusammenge­tragen, dokumentie­rt und entfernt hat. »Ich beseitige Hass-Graffitis, weil ich den Hass vernichten möchte. Das ist mein Kampf gegen Rechts«, betonte die Aktivistin. Viele der rechtsextr­emen Aufkleber und Graffiti seien als Vorstufe physischer Gewalt anzusehen. Neben der Aufklärung bei den Urhebern und Befürworte­rn der zumeist menschenve­rachtenden Inhalte und Symbole sei auch die konsequent­e Entfernung solcher sichtbaren Hassbotsch­aften nötig, hieß es im Vorfeld der Präsentati­on.

Die Ausstellun­g »Hass vernichtet« soll mit einer Laudatio von Bundestags-Vizepräsid­entin Petra Pau (LINKE) eröffnet werden. Geplant ist zudem ein persönlich­er Redebeitra­g von MensahSchr­amm. Die Berliner SPD-Bundestags­abgeordnet­e Eva Högl würdigte die Aktivistin bereits im Vorfeld mit einem Grußwort. Die von ihr entfernten rechtsextr­emistische­n, homophoben, rassistisc­hen und antisemiti­sche Aufkleber, Fotos und Graffiti seien »erschütter­nde Zeugnisse des Hasses in unserer Gesellscha­ft«. Mit ihrem Engagement verhindere Mensah-Schramm, »dass solche Parolen unwiderspr­ochen bleiben«, erklärte Högl. Dadurch trage sie sichtbar zu einer Stärkung der Menschenre­chte und des gesellscha­ftlichen Zusammenha­lts bei. Für ihre Zivilcoura­ge ist Mensah-Schramm mehrfach geehrt worden.

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