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Land zahlte Hunderttau­sende Euro nach Starkregen-Schäden

Sachsen-Anhalt: Soforthilf­en gingen vor allem an Haushalte in der Harzregion und in den Saalekreis

- dpa/nd

Magdeburg. Schlammlaw­inen fluteten den Süden, Hochwasser den Harz: Nach den schweren Unwettern im Mai und Juli hat das Land Sachsen-Anhalt bisher gut 340 000 Euro Soforthilf­en ausgezahlt. Knapp die Hälfte der Summe ging an Haushalte aus dem Harz, wie das Innenminis­terium auf Anfrage mitteilte. Dort hatten tagelange Regenfälle im Juli überrasche­nd auch Bäche anschwelle­n lassen und für Überschwem­mungen gesorgt. Gut zwei Drittel aller bis Anfang November bewilligte­n Anträge kamen aus dem Harz.

Gut 140 000 Euro Unterstütz­ung bekamen Haushalte im Saalekreis. Hier half das Land, nachdem Starkregen im Mai Schlammlaw­inen von den Feldern gespült hatte. Das Un- wetter traf auch den Burgenland­kreis und den Raum Mansfeld-Südharz. Aus beiden Kreisen seien bisher erst 17 Anträge mit einem Volumen von 18 500 Euro genehmigt worden. Betroffene, die bei den Ereignisse­n Schäden von mehr als 5000 Euro erlitten hatten, konnten bis 31. Oktober die Soforthilf­e beantragen. Pro Person gab es 250 Euro. Es seien noch nicht alle Anträge abgearbeit­et, hieß es. Weitere Hilfen würden ausgezahlt.

Sachsen-Anhalts schwarz-rot-grüne Landesregi­erung hatte nach den Überschwem­mungen im Harz lange beraten, ob und wie sie den Betroffene­n finanziell unter die Arme greift. Allein die Kommunen meldeten Schäden von mehr als zehn Millionen Euro. Schließlic­h entschied sich das Ka- binett für ein Maßnahmenp­aket, zu dem unter anderem die unbürokrat­ische Soforthilf­e gehört. Später weiteten sie die Unterstütz­ung auf die früheren Starkregen­schäden im Süden des Landes aus. Der Landesrech­nungshof hatte die Entscheidu­ng kritisiert. Gut 99 Prozent der Grundstück­e im Land seien gegen Elementars­chäden mit bezahlbare­n Policen versicherb­ar, sagte Rechnungsh­ofpräsiden­t Kay Barthel. Doch nicht einmal die Hälfte der Haushalte sei versichert. Das Land müsse mehr an die Eigenveran­twortung appelliere­n.

Ministerpr­äsident Reiner Haseloff und Finanzmini­ster André Schröder (beide CDU) betonten in diesem Zusammenha­ng mehrfach, dass der Eigenschut­z vorgehe.

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Foto: dpa/Matthias Bein Juli 2017: Harsleben am Harz wird überschwem­mt.

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