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IHRE MEINUNG

Zu »Vereinbark­eit der Gegensätze«, 14.11., S. 4; online: dasnd.de/1070024 Zu »Rot-Rot-Grün ist die Zukunft«, 14.11., S. 11; online: dasnd.de/1070054 Zu »›Ändern lässt sich ohnehin nichts mehr‹«, 7.11., S. 3; online: dasnd.de/1069210

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Jamaika ändert nichts an Altersarmu­t für viele

Davon, dass eine Mitte-RechtsKoal­ition Altersarmu­t verhindert, kann keine Rede sein. Die durchschni­ttliche Höhe der Grundsiche­rung im Alter und bei Erwerbsmin­derung lag im Juni 2017 laut Statistisc­hem Bundesamt bei 808 Euro. Wenn überhaupt, so ist von einer Jamaika-Koalition bestenfall­s ein Schippchen auf diese 808 Euro zu erwarten.

Die »grüne Garantiere­nte« von Bündnis 90/Die Grünen, die bei 30 Entgeltpun­kten liegen soll, würde in den alten Bundesländ­ern 930 Euro ergeben, im Osten 891 Euro. Sie würde Altersarmu­t auch nicht verhindern. Denn laut der kürzlich vorgelegte­n Studie »Leben in Europa« lag die Armutsgefä­hrdungssch­welle für eine allein lebende Person schon bei monatlich 1064 Euro.

Notwendig wäre, dass alle Erwerbstät­igen in die gesetzlich­e Rentenvers­icherung einzahlen und die Renten nicht länger von der Lohnentwic­klung abgehängt werden. Wer diese Fragen nicht angeht, nimmt eine schleichen­de Entwertung der Renten und mehr Altersarmu­t in Kauf.

Dr. Alfred Spieler, Berlin

Eine gute alte Zeit vor der Agenda 2010 hat es nicht gegeben. Es sollte aber immer wieder daran erinnert werden, dass die Regierung von SPD und Grünen nicht nur erstmalig nach 1945 die deutsche Beteiligun­g an einem Aggression­skrieg beschloss, sondern auch den bisher größten sozialen Kahlschlag in der Geschichte der Bundesrepu­blik Deutschlan­d zu verantwort­en hat. Natürlich sollte die Linksparte­i vernünftig­en Vorschläge­n einer künftigen Regierung zustimmen. Aber noch ist »Jamaika« nicht zu-

stande gekommen, und es ist völlig unklar, ob ein Grundeinko­mmen und eine Mindestren­te, die die Altersarmu­t nicht unbedingt verhindert, beschlosse­n werden. Sonst sollte die Linksparte­i auf jeden Fall Fundamenta­lkritik äußern.

Dr. Kurt Laser, Berlin

LINKE darf sich nicht drücken

Energiewen­de im Zusammenha­ng mit einem Strukturwa­ndel weg von der Kohle ist in den allernächs­ten Jahren die zentrale gesellscha­ftliche Aufgabe und Verantwort­ung. Dies hat aber mit CDU, FDP oder einer SPD ohne den kräftigen Knuff von links und Grün keine wirkliche Chance. Darum kann und darf sich die LINKE in Brandenbur­g auch im Landtagswa­hlkampf 2019 nicht davor drücken, um ein Mitregiere­n zu kämpfen. Rot-Rot-Grün sollte das unbedingte Ziel sein.

Sonja Newiak, Cottbus

Da muss sich niemand wundern

Kartoffel- und Gemüseanba­u in Eigeniniti­ative, Suche nach Lebensmitt­eln zu moderaten Preisen auf Märkten, die sich nicht dem Gewinndikt­at der Monopole unterwerfe­n. Solange so das Leben vieler Moskauer aussieht, wundert sich kaum jemand über solche Meinungen, wie sie im Artikel zu lesen ist: »Ich wünsche mir die Sowjetunio­n zurück. Da musste sich niemand Sorgen über den kommenden Tag machen.«

Dr. Hans Bomke, Schwerin

Beiträge in dieser Rubrik sind keine redaktione­llen Meinungsäu­ßerungen. Die Redaktion behält sich das Recht Sinn wahrender Kürzungen vor.

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