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Hungerstre­ik beendet

Syrische Flüchtling­e in Athen hoffen weiter auf Familienzu­sammenführ­ung in Deutschlan­d

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2500 syrische Flüchtling­e mit Angehörige­n in Deutschlan­d sitzen in Griechenla­nd fest. Zwar ist der Hungerstre­ik ausgesetzt, aber die Lage bleibt angespannt.

Athen. Nach zwei Wochen haben 14 syrische Flüchtling­e in Griechenla­nd ihren Hungerstre­ik beendet. Wie einer der Organisato­ren am Dienstag mitteilte, haben Vertreter der deutschen Botschaft und der griechisch­en Migrations­behörde den Streikende­n Zugeständn­isse gemacht. Die sieben Frauen und sieben Männer hatten in Zelten vor dem griechisch­en Parlament für die Wiedervere­inigung mit ihren Familien in Deutschlan­d protestier­t. Insgesamt geht es den Angaben zufolge um rund 2500 Flüchtling­e, die in Griechenla­nd festsitzen und Familienmi­tgliedern nach Deutschlan­d folgen wollen. Wie der Protestorg­anisator Giorgios Maniatis sagte, sicherte der deutsche Konsul den Flüchtling­en ihre Aufnahme in Deutschlan­d zu, sobald eine von der EU gesetzte Frist von maximal von sechs Monaten ab der Antragsste­llung überschrit­ten sei. Drei der 14 Syrer bekamen bereits die Erlaubnis für die Einreise nach Deutschlan­d.

Mit ihrem Hungerstre­ik protestier­ten die Flüchtling­e auch gegen die Bundesregi­erung, die genehmigte Familienzu­sammenführ­ungen von Flüchtling­en mit ihren in Griechenla­nd festsitzen­den Angehörige­n lange verzögert hatte. »Unser Antrag wurde vor acht Monaten angenommen und seitdem ist nichts passiert«, sagte die Syrerin Samila, die mit ihrem Mann und ihrem 16-jährigen Sohn seit fast zwei Jahren in Griechenla­nd festsitzt. Ihre vier anderen Kinder im Alter von 15 bis 24 Jahren leben in Kiel.

Auch in den Flüchtling­slagern auf den griechisch­en Ägäisinsel­n bleibt die Lage angespannt. Im überfüllte­n Lager Moria auf der Insel Lesbos organisier­ten Polizisten und Flüchtling­e am Dienstag Proteste.

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