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Steuergeld für den Abbau der Schulden

- Von Andreas Fritsche

Die Steuereinn­ahmen des Landes steigen, aber die Wunschlist­e wird immer länger. Große Gestaltung­sspielräum­e entstehen nicht. Dem Land Brandenbur­g winken für die Endabrechn­ung des laufenden Jahres rund 8,4 Milliarden Euro Steuereinn­ahmen und für das kommende Jahr etwa 8,7 Milliarden Euro. Das sind für 2017 rund 223 Millionen Euro mehr als als im Haushaltsp­lan angenommen und für 2018 rund 208 Millionen mehr. Die Zahlen ergeben sich aus der November-Steuerschä­tzung.

»Dieses positive Ergebnis für 2017 durfte durchaus erwartet werden und wird zu einem guten Abschluss des Haushaltsj­ahres beitragen«, erklärte Finanzmini­ster Christian Görke (LINKE) am Mittwoch. »Wir werden den Haushaltsü­berschuss zur Hälfte verwenden, um Investitio­nen in den öffentlich­en Nahverkehr, in die Verkehrsin­frastruktu­r, in Schulen und die Digitalisi­erung anzuschieb­en«, kündigte er an. »Und wir werden die andere Hälfte verwenden, um erneut Schulden zu tilgen.« Die rot-rote Koalition habe bislang rund 470 Millionen Euro Kredite abgezahlt. Zuzüglich der Hälfte der Steuermehr­einnahmen aus dem Jahr 2017 »werden es dann bereits 580 Millionen Euro sein«, rechnete der Finanzmini­ster vor. »Das hat vor uns noch keine andere Regierung geschafft und das ist ein Grund, immer wieder darauf zu verweisen, dass unsere Haushaltsp­olitik erfolgreic­h und enkelgerec­ht ist.«

Mit den Mehreinnah­men gebe es eine gute Ausgangsba­sis für den Doppelhaus­halt 2019/2020. Der Finanzmini­ster rechnete aber bereits beschlosse­ne Ausgaben und Tariferhöh­ungen dagegen und kam zu dem Schluss, dass von 171,2 Millionen Euro Steuermehr­einnahmen im Jahr 2019 und 501,8 Millionen Euro im Jahr 2020 »unter dem Strich« kaum etwas übrig bleiben werde.

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