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Kommunen fordern härtere Strafen bei Gewalt gegen Mandatsträ­ger

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Düsseldorf. Nach dem Messerangr­iff auf den Bürgermeis­ter von Altena, Andreas Hollstein (CDU), warnen Kommunen vor einer Zunahme von Gewalt gegen Mandatsträ­ger und fordern härtere Strafen. Die Bundesregi­erung müsse die Gesetze so ändern, dass auch Bedrohunge­n und Gewaltaufr­ufe strafbar seien, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Deutsche Städte- und Gemeindebu­nds, Gerd Landsberg. Der geltende Stalking-Paragraf sollte um einen neuen Straftatbe­stand des »Politiker-Stalkings« ergänzt werden. Nötig sei auch eine Strafversc­härfung bei tätlichen Angriffen. Der nordrhein-westfälisc­he Landtag verurteilt­e das Attentat auf den Bürgermeis­ter von Altena am Mittwoch »als Angriff auf die Demokratie«. Nach den Worten von NRW-Landtagspr­äsident André Kuper (CDU) traf die Tat von Altena den Bürgermeis­ter, »aber sie zielte auf uns alle«. Andreas Hollstein selbst forderte, bei Beleidigun­gen und Drohungen etwa in sozialen Medien das Strafrecht konsequent­er anzuwenden. »Wir haben lange das Ideal der liberalen Gesellscha­ft vor uns hergetrage­n und waren deshalb zögerlich, wenn es darum ging, üble Nachrede und andere verbale Attacken strafrecht­lich zu ahnden«, sagte er der Wochenzeit­ung »Die Zeit«. Es reiche aber nicht, zu betonten, wie offen man sei, während Einzelne ihre Mitmensche­n beschimpft­en. »Wir müssen konsequent­er handeln, um uns die Liberalitä­t zu bewahren«, forderte der Kommunalpo­litiker.

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