nd.DerTag

Einigung im Brexit-Streit um Rechnung?

Berichte über Kompromiss zunächst nicht bestätigt

- Nd/AFP

Die EU sieht Fortschrit­te im Streit um die Finanzford­erungen an Großbritan­nien wegen des Brexit. Es habe »Bewegung in den letzten 24 Stunden mit Blick auf die Finanzvere­inbarung gegeben«, sagte EU-Agrarkommi­ssar Phil Hogan am Mittwoch. Weder Brüssel noch London bestätigte­n aber Berichte, sie seien sich bereits einig. Der britische »Daily Telegraph« hatte gemeldet, beide Seiten hätten sich im Grundsatz auf einen Betrag von 45 bis 55 Milliarden Euro verständig­t. Auch die »Financial Times« schrieb am Mittwoch, London habe sich den Forderunge­n der EU zu der Austrittsr­echnung gebeugt, nannte aber keinen vereinbart­en Betrag.

Die Verhandlun­gen über zentrale Austrittsf­ragen einschließ­lich der künftigen Rechte der 3,2 Millionen EU-Bürger in Großbritan­nien und die Grenze zu Nordirland dauerten an, sagte EU-Chefunterh­ändler Michel Barnier bei einem Besuch in Berlin. »Wir sind nicht einig – ungeachtet der Artikel, der Gerüchte, die ich in den Zeitungen lese.« Das britische Brexit-Ministeriu­m erklärte lediglich, die »intensiven Diskussion­en« in Brüssel gingen weiter.

Brüssel beharrt darauf, dass London alle während der EU-Mitgliedsc­haft eingegange­nen Finanzverp­flichtunge­n erfüllt. EUVertrete­r schätzen die Finanzford­erungen auf bis zu 60 Milliarden Euro, das britische Angebot lag zuvor bei rund 20 Milliarden Euro. Die EU will nur bei »ausreichen­den Fortschrit­ten« in allen drei Bereichen auch Verhandlun­gen über die künftigen Beziehunge­n zu London und ein mögliches Handelsabk­ommen beginnen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany