Salat, Zwiebeln und Karotten
Mehr Vielfalt auf den Feldern von Gondola
Von Christine Wiid, INKOTA
Der Bauernverein 16 de Junho hat eine reiche Ernte eingefahren: Salat, Kohl, Zwiebeln und Karotten wachsen auf den Feldern in Gondola in der zentralmosambikanischen Provinz Manica. Ebenso Mais, Bohnen, Straucherbsen, Maniok und Süßkartoffeln. Domingos Marteme, Vorsitzender des Vereins, ist zufrieden: »Unsere letzte Ernte war gut. Wir haben hart gearbeitet.«
Was auf den ersten Blick nach einer reinen Erfolgsgeschichte klingt, hat einen großen Haken: Die Kleinbauern des Vereins sind abhängig von nur zwei großen Abnehmern. Das wollen sie ändern und haben sich deshalb die Unterstützung vom Kleinbauernverband UNAC geholt. Der Verband arbeitet seit einiger Zeit erfolgreich mit der Entwicklungsorganisation INKOTA aus Deutschland zusammen. Gemeinsam unterstützen die Organisationen die Bauern dabei, sich aus dieser Abhängigkeit zu befreien. Und das geht so: 20 Mitglieder hat der Verein 16 de Junho, neun Männer und elf Frauen, sie bewirtschaften eine Fläche von 34 Hektar Ackerland. Die südafrikanische Supermarktkette Shoprite ist wichtigster Abnehmer für die Gemüse- ernte. »In der Gemüsesaison kommen sie zwei Mal die Woche zu uns«, erzählt Domingos Marteme. Eine Filiale der Supermarktkette befindet sich in der Provinzhauptstadt, rund 20 Kilometer von den Vereinsfeldern entfernt. Dort werden Salat, Zwiebeln und Karotten aus Gondola an die Stadtbewohner verkauft. Auch Mais wird vom Verein gemeinsam vermarktet, Hauptabnehmer ist die Saatgutfirma Klein Karoo, die von den Bauern und Bäurinnen K2 genannt wird. Auf rund zehn Hektar Land bauen die Vereinsmitglieder Mais für K2 an. K2 stellt den Bauern das Saatgut zur Verfügung, die Ernte wird später zurück an K2 verkauft. Das Unternehmen bringt sie als Maissaatgut wieder in den Handel. Das große Problem an diesem Deal: »Wir haben keine festen Verträge mit den Abnehmern, nichts Schriftliches«, erklärt Marteme. »Und die Mengen, die Shoprite bei uns kauft, sind sehr unterschiedlich. Mal kaufen sie viel, dann wieder wenig. Dann bleiben wir auf unserer Ernte sitzen. Auch die Preise werden von Shoprite und K2 diktiert.« Außerdem mangelt es an technischer Unterstützung: Von staatlicher Seite gibt es so gut wie keine landwirtschaftliche Beratung.