nd.DerTag

Ex-Ministerin unterschät­zte Fall Lauinger

Thüringen: Klaubert vor Untersuchu­ngsausschu­ss

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Erfurt. Thüringens ehemalige Bildungsmi­nisterin Birgit Klaubert hat nach eigenen Angaben das Ausmaß der sogenannte­n Lauinger-Affäre nicht von Anfang an erfasst. Der Fall sei für sie zunächst ein Vorgang wie jeder andere gewesen, sagte die LINKEN-Politikeri­n am Montag vor dem Lauinger-Untersuchu­ngsausschu­ss des thüringisc­hen Landtags. Sie habe nicht »die Dimension des Ganzen im Hinterkopf« gehabt. Zugleich habe man den Fall etwas genauer geprüft als andere, da es sich um den Sohn eines Ministerko­llegen gehandelt habe.

Der Ausschuss soll klären, ob Justizmini­ster Dieter Lauinger (Grüne) sein Amt missbrauch­te, um für seinen Sohn eine Freistellu­ng von einer Prüfung zu erreichen. Dieser wollte einen Auslandsau­fenthalt absolviere­n und konnte deshalb an der Prüfung nicht teilnehmen. Zugleich will das von der CDU-Fraktion durchgeset­zte Gremium klären, welche Rolle die Thüringer Staatskanz­lei in dem Vorgang spielte. Am Montag waren die Echtheit und Vollständi­gkeit vorliegend­er Akten Thema im Ausschuss.

Sie habe erstmals am 20. Juni 2016 erfahren, dass der Sohn des Ministers Lauinger in den Fall involviert ist, sagte Klaubert. Allerdings gibt es einen Vermerk vom 13. Mai, laut dem ein Schüler eine Prüfung nicht absolviere­n wollte, weil ein anderer krankheits­bedingt ebenfalls freigestel­lt wurde. »Da geht es noch nicht um irgendwelc­he Namen«, betonte Klaubert.

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