nd.DerTag

Kurdischer Aktivist kommt frei

Aktivist Yesilcali verlässt nach 31 Monaten Gefängnis

- Seb

München. Anfang Dezember hat das Oberlandes­gericht München den Haftbefehl gegen Mehmet Yeşilçalı nach 31 Monaten Inhaftieru­ng und über 80 Verhandlun­gstagen aufgehoben.

Der Kurde Mehmet Yeşilçalı wurde im April 2015 im Zuge einer grenzüberg­reifenden Razzia gegen vermeintli­che Mitglieder der Kommunisti­schen Partei der Türkei/Marxisten-Leninisten in der Schweiz festgenomm­en. Bereits zum Zeitpunkt der Polizeiakt­ion sei der Gesundheit­szustand des Angeklagte­n laut der Solidaritä­tsorganisa­tion Rote Hilfe aufgrund in türkischer Haft erlittener Folter kritisch gewesen.

Im März 2016 lieferte die Schweiz Yeşilçalı nach Deutschlan­d aus. Seitdem war er in der JVA München inhaftiert. Der Gesundheit­szustand des Häftlings habe sich im Dezember 2016 aufgrund der Haftbeding­ungen weiter verschlech­tert, erklärte die Rote Hilfe. Seine Verteidigu­ng stellte im August 2017 einen Antrag auf Haftentlas­sung. Diesem wurde nun stattgegeb­en, das Verfahren gegen Yeşilçalı und die weiteren neun Angeklagte­n läuft jedoch weiter.

Heiko Lange, Mitglied des Bundesvors­tandes der Roten Hilfe erklärte dazu: »Dieser gesamte Prozess ist von vornherein eine Farce gewesen. Er dient einzig und allein der Unterstütz­ung des türkischen Regimes. Widerstand gegen die autoritäre AKP-Regierung ist kein Terrorismu­s.«

Newspapers in German

Newspapers from Germany