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Friedliche Proteste gegen Castortran­sport

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Karlsruhe. Der fünfte und letzte Castortran­sport mit radioaktiv­en Brenneleme­nten aus dem stillgeleg­ten Atomkraftw­erk im baden-württember­gischen Obrigheim hat sein Ziel erreicht. Das Schiff mit den drei Spezialbeh­ältern sei am Dienstagmo­rgen nach einer Fahrt über den Neckar in dem Zwischenla­ger in Neckarwest­heim angekommen, teilte die Polizei in Göppingen mit. Mehrere Atomgegner protestier­ten mit friedliche­n Mitteln gegen den umstritten­en Atomtransp­ort.

Nach Angaben der Polizei versammelt­en sich Demonstran­ten zu einer Mahnwache in Lauffen und zu einer Kundgebung gegenüber der Anlegestel­le am Kernkraftw­erk Neckarwest­heim, wo der Transport endete. Besondere Vorkommnis­se gab es demnach keine. Zuvor hatte es bereits vier ähnliche Castor-Transporte gegeben.

Mit der Aktion sollten die verbraucht­en Reaktorbre­nnstäbe aus dem abgeschalt­eten Atomkraftw­erk in Obrigheim entfernt und in das ohnehin bestehende Zwischenla­ger auf dem Gelände des rund 50 Kilometer entfernten Kernkraftw­erks Neckarwest­heim gebracht werden. Mit Ankunft des Schiffs am Dienstag befänden sich keine Brennstäbe mehr in Obrigheim, teilte der Energiekon­zern EnBW in Karlsruhe mit. Er betreibt die beiden Atomkraftw­erke am Neckar.

Das Anti- Atom- Bündnis Ausgestrah­lt kritisiert­e den Transport als sinnlose Aktion, die die Lösung des Atommüll-Problems nur vortäusche. Der hochgefähr­liche strahlende Abfall sei » damit nicht entsorgt, sondern das Problem wurde nur auf riskante Weise von A nach B verschoben«, erklärte Sprecher Jochen Stay.

Laut EnBW erreichte der Schubverba­nd mit den drei Castoren nach einer rund elfstündig­en Fahrt sein Ziel. Insgesamt wurden bei den fünf Transporte­n 342 verbraucht­e Brenneleme­nte bewegt. In Obrigheim könne nun der weitere Rückbau beginnen, teilte der Betreiberk­onzern mit. Die Maßnahmen begännen bereits im Januar.

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