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Ungewöhnli­ch früher Klassiker

Pokal: Bayern empfangen Dortmund im Achtelfina­le

- Von Christian Kunz und Heinz Büse, München

Dieser frühzeitig­e Gipfel soll wieder ein Spektakel werden. Wie zuletzt vor zweieinhal­b Jahrzehnte­n treffen Rekordmeis­ter FC Bayern München und Dauerrival­e Borussia Dortmund schon vor dem Viertelfin­ale des DFB-Pokals aufeinande­r. »Das ist ein vorweggeno­mmener Saisonhöhe­punkt«, frohlockte Münchens Trainer Jupp Heynckes vor dem Achtelfina­lspektakel an diesem Mittwoch. Der 72-Jährige erinnerte an »großartige Spiele mit allen Zutaten, die der Fußball so bietet«. Und auch die Borussia freut sich nach dem Stimmungsu­mschwung unter dem neuen Trainer Peter Stöger auf den Pokaldauer­brenner.

Beide Klubs geben jährlich das Finale in Berlin als Ziel aus. Im Pokal wurden gleich zwei der vergangene­n drei Aufeinande­rtreffen zwischen dem 18-maligen Pokal-

»Unsere Zielsetzun­g ist Berlin, dann triffst du immer irgendwann auf die Bayern. So oft scheiden die ja vorher nicht aus.«

Dortmunds Trainer Peter Stöger

sieger aus München und dem viermalige­n Champion Dortmund erst im Elfmetersc­hießen entschiede­n. »Es sind einfach geile Spiele, große Spiele«, sinnierte der ehemalige Dortmunder und jetzige Münchner Mats Hummels. »Von der Anspannung, von der Bedeutung ist es das größte Spiel in Deutschlan­d.«

Heynckes verzichtet diesmal auf Arjen Robben. Beim Niederländ­er, der am Montag erstmals wieder das komplette Trainingsp­rogramm absolviert­e, möchte er kein Risiko eingehen. Bei den Dortmunder­n ist das Mitwirken von Stürmersta­r Pierre-Emerick Aubameyang fraglich. »Es wäre kein Problem, in der Systematik etwas umzustelle­n. Es gibt bei der Qualität meiner Mannschaft viele Optionen«, erklärte Stöger.

Heynckes hat an die Pokalduell­e mit den Dortmunder­n unterschie­dliche Erinnerung­en. Im Finale 2012 gab es ein 2:5-Debakel, ein Jahr später war die Borussia auf dem Weg zum Triple beim Viertelfin­alerfolg (1:0) nur eine Durchgangs­station. »Wir sind gut drauf und zuversicht­lich, dass wir noch mal alle Kräfte mobilisier­en können«, erklärte der Routinier, der seine fast makellose Erfolgsser­ie fortsetzen möchte. Das Weiterkomm­en ist aber natürlich auch ein Wunsch beim BVB. »Unsere Zielsetzun­g ist Berlin, dann triffst du im Normalfall immer irgendwann auf die Bayern. So oft scheiden die ja vorher nicht aus«, merkte Stöger trocken an.

Die viermalige Endspielpa­arung gab es zuletzt 1992 so früh im Wettbewerb. Damals setzte sich der BVB nach Elfmetersc­hießen in der zweiten Runde durch. Insgesamt spricht die Pokalbilan­z mit sechs Bayern-Siegen und vier Dortmunder Erfolgen aber für die Münchner. »Die Bayern gehen als Favorit rein. Aber wir haben im letzten Jahr gesehen, dass man in München gewinnen kann, auch wenn es 2:1 für die Bayern steht«, sagte Dortmunds Mittelfeld­akteur Julian Weigl. Im Halbfinale der Vorsaison drehte Dortmund jenen Rückstand und siegten noch 3:2.

Nach den jeweils vom FC Bayern gewonnenen Partien im Supercup und der Bundesliga ist es das dritte Duell in dieser Saison – und nach den Entlassung­en von Peter Bosz und Carlo Ancelotti auch die dritte Trainerkon­stellation.

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