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Kassenbeit­räge bleiben stabil – vorerst

Verbrauche­rschützer fordern von Regierung Herstellun­g der Parität

- Ren/nd Agentu-

Berlin. Die Beiträge zur Gesetzlich­en Krankenver­sicherung (GKV) bleiben vorerst stabil. Dafür sorgen nach Auskunft der Vorstandsv­orsitzende­n des GKV-Spitzenver­bandes, Doris Pfeiffer, die anhaltende Konjunktur, Lohnsteige­rungen sowie hohe Beschäftig­ung. Allerdings falle der Ausblick über 2018 hinaus wegen politische­r Unwägbarke­iten schwer, sagte Pfeiffer gegenüber dpa. Im nächsten Jahr könnten gesetzlich Krankenver­sicherte sogar auf eine leichte Senkung der Beiträge hoffen. Der Zusatzbeit­ragssatz in der GKV, für den ausschließ­lich die Arbeitnehm­er aufkommen müssen, wurde vom Bundesgesu­ndheitsmin­isterium auf 1,0 Prozent festgelegt. 2017 lag er bei 1,1 Prozent. Damit reduziert sich auch der Gesamtbeit­rag für die 54 Millionen Kassenmitg­lieder im Schnitt von 15,7 Prozent auf 15,6 Prozent vom Bruttolohn. Einzelne Kassen können aber darunter oder darüber liegen.

Verbrauche­rschützer fordern von der nächsten Bundesregi­erung gleichwohl die Rückkehr zur paritätisc­hen Finanzieru­ng in der Krankenver­sicherung. Dass die Beiträge wieder zur Hälfte von Arbeitnehm­ern und Arbeitgebe­rn getragen werden, sei »ein absolutes Muss«, sagte der Vorstand des Verbrauche­rzentrale Bundesverb­ands, Klaus Müller, der »Passauer Neuen Presse«. Da der Arbeitgebe­rbeitrag festgeschr­ieben sei, würden die Beiträge der Arbeitnehm­er »angesichts steigender Kosten in fünf oder zehn Jahren ohne Änderung erheblich höher liegen«, sagte Müller. Auch die Altersvors­orge müsse ein »TopThema für die nächste Legislatur­periode sein«. Der Handlungsb­edarf, für eine stabile und verlässlic­he Absicherun­g in der Zukunft zu sorgen, sei groß.

Aus Sicht der Verbrauche­rzentralen ist die gesetzlich­e Rente dabei die wichtigste Säule der Altersvors­orge und müsse das langfristi­g auch bleiben. Zur Reform der privaten Vorsorge »fordern wir ein einfaches, effiziente­s, kostengüns­tiges Basisprodu­kt«, fügte der Vorstand des Verbrauche­rzentrale Bundesverb­ands hinzu.

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