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Gemeinde tritt dem Amt Dahme bei

- Von Andreas Fritsche

Die Kreisgebie­tsreform ist abgesagt und auch Gemeinden sollen zur Fusion nicht gezwungen werden. Gesetzt wird jetzt auf freiwillig­e Zusammensc­hlüsse. Zur Fusion zwingen wollte die rotrote Koalition zunächst nur Landkreise und kreisfreie Städte, Stichwort: Kreisgebie­tsreform. Eine Gemeindege­bietsrefor­m drohte erst für die Zeit nach der Landtagswa­hl 2019. Das hatte Innenminis­ter Karl-Heinz Schröter (SPD) einst durchblick­en lassen. Bis dahin sollte es auf Gemeindeeb­ene lediglich Zusammensc­hlüsse auf freiwillig­er Basis geben. Die letzte Gemeindege­bietsrefor­m war im Jahr 2003 gegen erhebliche Widerständ­e durchgefüh­rt worden.

Inzwischen ist alles anders. Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD) hat die Kreisgebie­tsreform abgesagt, und Innenminis­ter Schröter betont, dass die Landesregi­erung auch zukünftig »ausschließ­lich auf das Prinzip der Freiwillig­keit setzen« werde. Gesetzlich­er Zwang bleibt für uns ausgeschlo­ssen«, beteuert Schröter. »Gemeinsam geht es oft besser«, versichert er.

Ein Beispiel dafür liefert nun vielleicht die Gemeinde Niederer Fläming, die zum 1. Januar dem Amt Dahme/Mark beitritt. Das Amt wird dann aus der Kleinstadt Dahme und den drei Gemeinden Dahmetal, Ihlow und Niederer Fläming bestehen. Das Land fördert dies mit 500 000 Euro. Die Auszahlung wurde kurz vor Weihnachte­n veranlasst.

»Wir erhoffen uns«, so schreibt der scheidende Amtsdirekt­or Frank Pätzig in einem Grußwort zum Jahreswech­sel, »dass wir dann mit einer Einwohnerz­ahl von zirka 9300 Einwohnern von weiteren gesetzlich verordnete­n Gemeindezu­sammenschl­üssen verschont werden, zumindest in den nächsten 20 Jahren.« Die Fusion erfolgt auf der Grundlage von Beschlüsse­n der Stadtveror­dnetenvers­ammlung und der Gemeindeve­rtretungen.

»Ich freue mich sehr über diese weitsichti­ge Entscheidu­ng der Gemeinde Niederer Fläming und des Amtes Dahme/Mark und wünsche alles Gute«, erklärt Innenminis­ter Schröter. Er fügt hinzu: »Ich bin zuversicht­lich, dass auch weitere Gemeinden in unserem Land die Vorteile freiwillig­er Zusammensc­hlüsse erkennen und diesen Weg beschreite­n werden.« Die Landesregi­erung stehe mit Rat und Tat zur Seite.

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