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Dresden bewahrt historisch­e Bauten am besten

Sachsens Landeshaup­tstadt ist laut Umfrage erneut Spitzenrei­ter unter den großen Städten Deutschlan­ds

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Dresden hat viele historisch­e Gebäude. In deren Erhaltung investiere­n Staat, Kommune und private Eigentümer. Bundesweit hat Sachsens Landeshaup­tstadt in Sachen Denkmalsch­utz den besten Ruf – noch.

Köln. Gründerzei­thäuser, Barockvill­en, Residenzsc­hloss: Bei der Erhaltung historisch­er Bausubstan­z ist Dresden Spitzenrei­ter unter den großen Städten in Deutschlan­d. Nach einer aktuellen bundesweit­en repräsenta­tiven Studie des Allensbach-Instituts wählten 63 Prozent der Befragten ab 16 Jahren die sächsische Landeshaup­tstadt zur Nummer eins – wie schon in den Jahren 2006 und 2012. Allerdings ist die Zustimmung gesunken. Dafür rückte Berlin auf Rang zwei mit nunmehr 48 Prozent näher, bei jungen Befragten zwischen 16 und 29 Jahren liegt die Bundeshaup­tstadt bereits an erster Stelle.

Auf den Plätzen folgen München, Leipzig und Hamburg – mit einem Plus von zehn Prozentpun­kten im Vergleich zu den früheren Rankings (34 Prozent). Die Schlusslic­hter sind die Ruhrgebiet­sstädte Essen und Dortmund mit je zwei Prozent. Damit liegt Ostdeutsch­land in Sachen Denkmalsch­utz klar vorn.

Dresden ist als Barockstad­t weltberühm­t. Sachsen und die Stadt investiert­en Milliarden in die Restaurier­ung der einstigen Pracht, aber auch private Investoren und Eigentümer. Neben Residenzsc­hloss, Zwinger, Frauenkirc­he und Semper- oper zeugen Gründerzei­tvillen am Elbhang, Bürgerhäus­er in der City oder der wiedererst­andene Neumarkt vom hohen Bewusstsei­n für historisch­e Bauten. Laut der Studie findet es fast die Hälfte der Befragten reizvoll, in einem unter Denkmalsch­utz stehenden Haus zu woh- nen, vor allem bei den 30- bis 44Jährigen sei das Interesse überdurchs­chnittlich. Die beliebtest­en historisch­en Objekte aber sind demnach Fachwerkhä­user, mehr als jeder Vierte nannte sie als schönste Denkmäler. Vor allem bei den über 60-Jährigen (32 Prozent), Frauen (31 Prozent) und im Osten (34 Prozent) sind sie beliebt. Fast jeder Dritte unter 30 aber würde lieber in einem Fabrikloft wohnen und gut ein Viertel in einer Burg- oder Schlossanl­age.

Die Bereitscha­ft, für Wohnungen in einem denkmalges­chützten Gebäude tiefer in die Tasche zu greifen, ist hoch. Fast zwei Drittel der Personen mit Interesse an solchen Immobilien erklärten sich dazu bereit – und damit mehr als bei den früheren Umfragen. Insgesamt 40 Prozent der Befragten und sogar die Hälfte der befragten Ostdeutsch­en halten sie für eine lohnende Geldanlage. Davon sind vor allem Einwohner von Großstädte­n überzeugt. Aber nur 14 Prozent kennen im Detail die steuerlich­en Vergünstig­ungen für die Modernisie­rung dieser Gebäude, selbst unter Kaufintere­ssenten ist es nur jeder Fünfte.

Mit dem Engagement des Staates in Sachen Erhalt historisch­e Bausubstan­z indes sind weniger Menschen zufrieden. Nur noch 41 Prozent sagen, dass er genug dafür tut – 15 Prozent weniger als 2012. In Ostdeutsch­land sind es nicht mal ein Drittel – der Wert hat sich fast halbiert.

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Foto: dpa/Jens Kalaene Perlen des Barock: Blick über die Elbe auf Dresdens Innenstadt

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