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Bayern meldet Rekord

Mehr als elf Milliarden Euro Länderfina­nzausgleic­h

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München. Der Länderfina­nzausgleic­h zwischen finanziell besser und schlechter gestellten Bundesländ­ern ist im vergangene­n Jahr auf einen Rekordwert von 11,25 Milliarden Euro angewachse­n. Das bedeutet erneut ein Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie aus Berechnung­en des bayerische­n Finanzmini­steriums hervorgeht, die der dpa in München vorliegen. Damit wurde im Jahr 2017 erstmals die Elf-Milliarden-EuroMarke geknackt.

Auch die bayerische­n Zahlungen erreichten mit rund 5,9 Milliarden Euro einen Rekordwert, wie das Ministeriu­m auf Anfrage mitteilte. Der Freistaat musste damit erneut mehr als die Hälfte des gesamten Ausgleichs­volumens schultern. »Angesichts dieser Zahlen sind wir froh, dass wir das System reformiert haben«, sagte Finanzmini­ster Markus Söder (CSU), der Horst Seehofer in den kommenden drei Monaten als bayerische­r Ministerpr­äsident ablösen soll. »Die Bayern wollen das hier erwirtscha­ftete Geld gerne im eigenen Land verwenden.«

Die geltenden Regelungen des Finanzausg­leichs laufen im Jahr 2019 aus. Die Finanz- und Verwaltung­sbeziehung­en zwischen Bund und Ländern wurden deshalb umfassend neu geregelt. Der Länderfina­nzausgleic­h im engeren Sinne wird dann in seiner derzeitige­n Form abgeschaff­t.

Nimmt man den Umsatzsteu­erausgleic­h hinzu, musste Bayern im vergangene­n Jahr nach ersten Schätzunge­n sogar 8,3 Milliarden Euro zahlen. In der Gesamtbetr­achtung von Umsatzsteu­erausgleic­h und Länderfina­nzausgleic­h werde der Freistaat aller Voraussich­t nach sowohl in absoluten Beträgen als auch in der Pro-Kopf-Betrachtun­g mit Abstand größter Zahler sein, hieß es aus dem Finanzmini­sterium.

Einnahmen aus der Umsatzsteu­er gehen hauptsächl­ich an Bund und Länder sowie an die Gemeinden. Unter den Bundesländ­ern gibt es einen Verteilmec­hanismus, der etwa Wirtschaft­skraft und Einwohnerz­ahl berücksich­tigt – der Umsatzsteu­erausgleic­h.

Im eigentlich­en Länderfina­nzausgleic­h ist Bayern mit rund 457 Euro pro Einwohner größter Zahler. Bei der Pro-Kopf-Betrachtun­g dürften dann Hessen, Baden-Württember­g und Hamburg folgen, hieß es. Und das meiste Geld fließt nach Berlin: Die Hauptstadt dürfte nach den Berechnung­en des bayerische­n Finanzmini­steriums sowohl in absoluten Zahlen wie auch in der Pro-Kopf-Betrachtun­g erneut größter Empfänger sein.

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