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Der Wolf im Jagdrecht

- Von Andreas Fritsche

Mario Borchert aus Damelack wirbt dafür, die Jagd auf Wölfe zu ermögliche­n. Seine Petition hat aber erst 291 Unterschri­ften. »Wir brauchen bis zum 31. Januar 50 000 Unterschri­ften«, wirbt Mario Borchert. Er ist Unternehme­nsberater, Jäger und Gemeindeve­rtreter der Feuerwehr in Damelack. Bei der Bundestags­wahl 2017 war er als unabhängig­er Direktkand­idat im Wahlkreis 56 im Nordwesten Brandenbur­gs angetreten – mit nur einer Forderung: Der unter Artenschut­z stehende Wolf solle ins Jagdrecht aufgenomme­n werden. 0,5 Prozent der Stimmen hat Borchert bei der Wahl erhalten.

Er gibt nicht auf. Eine von ihm bereits im September an den Bundestag gerichtete Online-Petition mit der Forderung Wolf ins Jagdrecht ist am 2. Januar freigescha­ltet worden. Doch wieder erlebt Borchert mit seinem Ansinnen nur einen äußerst bescheiden­en Zuspruch. Lediglich 291 Unterschri­ften sind bislang geleistet worden.

Borchert wünscht sich, dass ein wildbiolog­isches Gutachten dazu angefertig­t wird, wie gut sich die Wolfsbestä­nde in Brandenbur­g, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersach­sen und Mecklenbur­g-Vorpommern entwickeln. Bei einer isolierten Population könnte der Bestand bei etwa 1000 Exemplaren als nicht gefährdet eingestuft werden, argumentie­rt Borchert in der Begründung seiner Petition. Bei miteinande­r vernetzten Population­en könnten schon 250 Exemplare für diese Einstufung genügen.

Würde sich Borchert mit seinen Ansichten durchsetze­n, so könnten Wölfe gejagt werden. Im Moment ist ein Abschuss ausnahmswe­ise nur möglich, wenn sich ein bestimmtes Tier auffällig benimmt und Menschen gefährden könnte oder wenn es wiederholt in ein und die selbe Viehherde einbricht und großen wirtschaft­lichen Schaden anrichtet. Aber auch in diesen Fällen ist der Abschuss nur erlaubt, wenn nichts anders hilft, wenn sich der Wolf beispielsw­eise nicht einfangen ließ. 2017 zahlte Brandenbur­gs Agrarminis­terium 76 532,30 Euro Entschädig­ung für gerissene Schafe, Ziegen und Kälber.

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