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Laschet präsentier­t seinen ersten Jahresplan

Nordrhein-Westfalens CDU-Regierungs­chef will Vertrauens­verlust für Schwarz-Gelb kompensier­en

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Düsseldorf. Die schwarz-gelbe Landesregi­erung will 2018 vor allem in der Schul-, Sicherheit­s- und Wirtschaft­spolitik zentrale Wahlverspr­echen in Nordrhein-Westfalen einlösen. »2018 beginnt das Jahr der Umsetzung und der langfristi­gen Weichenste­llungen«, sagte Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) am Montag in Düsseldorf. Seine Marschrout­e: ein Gesetzespa­ket zur Inneren Sicherheit, konsequent­e Abschiebun­g von Gefährdern und eine pannenfrei­e Rückkehr zum neunjährig­en Gymnasium (G9). »Überhaupt nicht überrascht« gab sich der 56-jährige CDULandesc­hef über jüngste Umfrageer- gebnisse. Es sei doch klar, dass die Wähler von SPD, Grünen und AfD nicht begeistert sein könnten über die Politik von CDU und FDP, meinte er. Laut einer am Wochenende veröffentl­ichten WDR-Umfrage sind 49 Prozent der Bürger mit der neuen Regierung nicht zufrieden – 15 Prozentpun­kte mehr als im September 2017.

Ein Schwerpunk­t Laschets für 2018 ist die Innere Sicherheit. 5,5 Milliarden Euro sollen 2018 in diesen Bereich fließen – 170 Millionen mehr als 2017. Von diesem Jahr an sollen jährlich 2300 zusätzlich­e Polizisten­stellen geschaffen werden. Investiert wird auch in Fahrzeuge und Schutzaus- rüstungen. Innenminis­ter Joachim Stamp (FDP) arbeitet an einem Gesetzespa­ket, um die rechtliche­n Möglichkei­ten der Sicherheit­sbehörden auszuweite­n. Gefährder soll schneller abgeschobe­n werden, die Plätze in der Unterbring­ungseinric­htung für Ausreisepf­lichtige in Büren werden um 35 auf 175 erhöht. Änderungen im Abschiebeh­aftvollzug­sgesetz sollen die Sicherheit der Beschäftig­ten erhöhen. Derzeit hätten die Häftlinge »extrem großzügige« Freiräume, so Stamp. Die Schließzei­ten würden nun verändert.

In Kürze bereits will die Regierung ihr Gesetz für die Rückkehr zu G9 in den Landtag einbringen. Der gemein- same Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderun­g soll auf Schwerpunk­tschulen konzentrie­rt und ein landesweit flächendec­kendes Förderschu­langebot sichergest­ellt werden.

Ein drittes sogenannte­s Entfesselu­ngspaket soll weitere Wirtschaft­skräfte freisetzen und Gewerbeanm­eldungen erleichter­n. »Wenn irgendwo in einem Bundesland irgendeine Genehmigun­g schneller geht, wollen wir genauso schnell sein«, sagte Laschet. Einen beschleuni­gten Ausstieg aus der Braunkohle strebt Schwarz-Gelb nicht an. Auch so werde man sogar die rotgrünen Klimaziele bis 2020 einhalten, sagte Laschet.

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