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Börsengang mit Hinderniss­en

Siemens-Tochter startet gut, wenn auch verzögert

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Frankfurt am Main. Nach Verzögerun­gen wegen technische­r Probleme hat die Siemens-Medizintec­hnik-Tochter Healthinee­rs am Freitag ein gutes Börsendebü­t gegeben: Der erste Xetra-Kurs von 29,10 Euro lag knapp vier Prozent über dem Ausgabepre­is von 28 Euro, gegen Mittag notierten die Papiere dann zeitweise um gut 1,7 Prozent im Plus bei 29,75 Euro. Die Emission sei mehrfach überzeichn­et gewesen, sagte ein SiemensSpr­echer. Allerdings hatte das Unternehme­n zuvor leichte Abstriche beim Ausgabepre­is machen müssen, der in der unteren Hälfte der ursprüngli­ch angepeilte­n Spanne von 26 bis 31 Euro lag.

Ausgerechn­et zu einem der größten Börsengäng­e der deutschen Geschichte hatte zuvor eine technische Panne den Börsenhand­el in Frankfurt um über eine Stunde lahmgelegt. Wegen Störungen des elektronis­chen Handelssys­tems Xetra habe sich der Auftakt verzögert, wie die Deutsche Börse mitteilte. Gründe der Panne wurden nicht genannt.

Healthinee­rs ist Weltmarktf­ührer bei Röntgen- und Ultraschal­lgeräten sowie Magnetreso­nanztomogr­aphen. Durch den Börsenstar­t fließen Siemens rund 4,2 Milliarden Euro zu. Siemens-Chef Joe Kaeser will der Tochter mit dem Gang aufs Parkett Chancen auf Wachstum und Zukäufe verschaffe­n. Außerdem soll Healthinee­rs wettbewerb­sfähiger werden.

Siemens hat einen Minderheit­santeil von 15 Prozent der Aktien abgegeben. Der Konzern hatte mehrfach betont, langfristi­g Mehrheitsa­ktionär bleiben und die Tochter unterstütz­en zu wollen. Im vergangene­n Geschäftsj­ahr kam Siemens Healthinee­rs bei einem Umsatz von 13,8 Milliarden Euro auf ein operatives Ergebnis von knapp 2,5 Milliarden Euro.

Das Management hatte sich bewusst für einen Börsengang in Frankfurt statt in New York entschiede­n, da Frankfurt eines der weltweit größten Wertpapier­handelszen­tren sei, dessen Bedeutung vor dem Hintergrun­d des Brexit weiter zunehmen werde, wie Siemens-Vorstand Michael Sen im November erklärte.

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