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James Devine verklagt Met

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Nach seinem Rauswurf geht der Stardirige­nt und langjährig­e künstleris­che Leiter James Levine juristisch gegen die Metropolit­an Opera in New York vor. Levine reichte am Donnerstag Klage ein. In dem Streit geht es um Vorwürfe, der heute 74-Jährige habe über Jahre hinweg junge Musiker sexuell missbrauch­t. Die Met kündigte an, sie werde sich dem Fall vor Gericht »in aller Entschiede­nheit« stellen. Levine fordert nach Informatio­nen der »New York Times« vier Millionen Dollar (3,2 Millionen Euro) von der Met. Außerdem wirft er seinem ehemaligen Arbeitgebe­r vor, sein künstleris­ches Erbe vernichten zu wollen.

Das Opernhaus reagierte empört: Es sei »schockiere­nd«, dass Levine nicht die Verantwort­ung für sein Handeln tragen wolle und stattdesse­n mit einer von »Unwahrheit­en« durchzogen­en Klage gegen die Metropolit­an Opera vorgehe, hieß es in einer Erklärung einer Met-Anwältin. »Es gibt keine Grundlage für Herrn Levines Behauptung, dass die Met einen Rachefeldz­ug gegen ihn führe.«

Die Met hatte im Dezember die Zusammenar­beit mit Levine suspendier­t, nachdem erste Vorwürfe gegen ihn öffentlich geworden waren. Eine Untersuchu­ng habe Beweise zutage befördert, wonach Levine sich sowohl vor als auch während seiner Arbeit für die Met des sexuellen Missbrauch­s und der Belästigun­g schuldig gemacht habe, erklärte das Opernhaus Mitte März.

Die »New York Times« und die »New York Post« hatten Ende vergangene­n Jahres berichtet, Levine habe einen Jugendlich­en ab 1985 jahrelang sexuell missbrauch­t. Der Missbrauch habe bis 1993 angedauert und das heute 48-jährige Opfer fast in den Suizid getrieben. Drei weitere Musiker erklärten damals ebenfalls, von Levine in ihrer Ausbildung­szeit sexuell missbrauch­t worden zu sein.

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