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Kein Preis für »Bündnis Neukölln«

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Das »Bündnis Neukölln« hat den Wettbewerb »Aktiv für Demokratie und Toleranz« zwar gewonnen, wird die Auszeichnu­ng des von der Bundesregi­erung gegründete­n »Bündnisses für Demokratie und Toleranz« aber nicht erhalten. Das geht aus internen Unterlagen hervor, die dem »nd« vorliegen. Zunächst hatte der »Tagesspieg­el« berichtet.

Der Wettbewerb war im Juli 2017 zum 17. Mal ausgeschri­eben worden. Einsendesc­hluss war der 24. September. Das »Bündnis Neukölln«, das sich seit 2011 für Demokratie, Respekt und Vielfalt im Bezirk engagiert, war als einer der Gewinner ausgewählt worden. Bündnispar­tner sind unter anderem die Kreisverbä­nde der SPD, der LINKEN und der Grünen, außerdem Gewerkscha­ften und Kirchengem­einden. Das Bundesinne­nministeri­um legte gegen die Preisverle­ihung ein Veto ein, wie aus den in- ternen Unterlagen hervorgeht. Es lägen »verfassung­sschutzrec­htliche Bedenken« vor, hieß es. Grund ist einer der Bündnispar­tner: die linksradik­ale Gruppierun­g Interventi­onistische Linke. »Es ist das gemeinsame Anliegen des Bundesmini­steriums des Innern und des Bundesmini­steriums der Justiz und für Verbrauche­rschutz zu gewährleis­ten, dass staatliche Förderung und Anerkennun­g nicht, auch nicht mittelbar, extremisti­schen Gruppierun­gen zukommt«, hieß es weiter.

Die LINKEN-Bundestags­abgeordnet­e Martina Renner sagte dem »nd«, der Preis hätte die »oft mühsame ehrenamtli­che Arbeit« des Bündnisses anerkennen sollen. Unter anderem unterstütz­e das Bündnis Opfer rechter Anschläge. »Wieder einmal erweisen das Innenminis­terium und Bundesamt für Verfassung­sschutz der demokratis­chen Kultur einen Bärendiens­t.«

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